Freitag, 16. Januar 2009

Puducherry

Unser Glueck ueber das riesige, spottbillige Zimmer kaum fassend, erkundeten wir Puducherry. In der ehemals franzoesischen Kolonie, sind die europaeischen Einfluesse noch heute sehr deutlich spuehrbar.


Die Strassen sind doppelt so breit wie ueblich, der Schmutz ist weggeraeumt und die Restaurants tragen Namen wie: "La terasse, au feu de bois oder rendezvous".

Selbst die Kuestenpromenade ist nach europaeischem Vorbild piekfein gesaeubert, breit und weitlaeufig. Zu schade nur, dass die Ostkueste wegen starken Stroemungen und zum Teil heftigem Wind zum Baden ungeeigenet ist. Das grosse Angebot an Essen von zu Hause fuehrte uns in Versuchung... Bereits am ersten Abend liessen wir uns einen gemischten Salat, Pizza und Bananensplitt servieren! ;-)
Das "kulturelle-schlechte-Gewissen" plagte uns und trieb uns in einen vermeintlich indischen Supermarkt, um echt indische Zutaten fuer ein Fruehstueck zu kaufen. Das Regal voller Schweizer-Schoggi versetzte uns allerdings einen Schlag von hinten: " Lindt, Camille Bloch, Toblerone, Cailler, Frigor" -> wir verloren die Nerven und kauften uns fuer den Preis einer Uebernachtung eine Tafel Camille Bloch Torino! Obwohl wahrscheinlich schon 15 Mal geschmolzen, nach knapp zwei Monaten Indien, die wahrscheinlich suesseste Versuchung der Welt, oder so! ;-)
Durch dieses Ereignis gebrochen, konnten wir in der Folge auch der franzoesischen Boulangerie nicht widerstehen. Die Schoggi-Croissants und das Baguette waren wirklich super!
Da wir hier keine Moeglichkeit haben, uns zu waegen, koennen wir ueber unsere Schoggi-Erlebnisse auch so unbefangen berichten!
Abgesehen von unseren Entgleisungen, kamen wir aber auch in Puducherry nicht wirklich ins Schwaermen. Irgendwie fanden wir, diese Stadt ist weder Fisch noch Vogel. Weder Frankreich noch Indien...
Bei der Abreise wurden wir Zeugen eines traurigen Schauspiels, welches sicher nicht nur in Puducherry, sondern auch in einer anderen indischen Stadt haette geschehen koennen. Vor uns auf dem Gehsteig lag ein lebloser Koerper, welcher gerade von zwei Passanten untersucht wurde. Bevor wir realisierten, dass es sich um eine Leiche handelt, welche das letzte Mal beraubt wurde und damit moeglicherweise auch dessen Familie die Moeglichkeit einer Identifikation genommen wurde, hatten sich die Schaender bereits aus dem Staub gemacht.
Wir wissen nicht, ob wir genug Mut um Einzuschreiten haetten aufbringen koennen, wenn wir die Situation frueher durchschaut haetten...
Die Koepfe noch voller Gedanken, entdeckten wir knapp 30 Meter weiter vorne, eine zweite Leiche auf dem Gehsteig.
Niemand reagierte, niemand drehte sich um deswegen.
Obwohl wir im Vorfeld unserer Reise haeufig ueber die Moeglichkeit einer solchen Begegnung gelesen hatten, beschaeftigt es in Wirklichkeit dann doch etwas mehr, als wenn man davon in Buechern liest oder taeglich auf Pro7, sat2, etc. Tote sieht.
Auf der Buseise meinte ein kleines Maedchen dann noch, es muesse sich ueber die Regenhuelle von Sandros Rucksack erbrechen... Janu, war ja nicht boese gemeint und da es zufaelligerweise beim Aussteigen regnete, war die ganze Sauce schnell weggeputzt und vergessen...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mini Liäbe

Oh, das tuät mir sehr leid, heit Dir das - näb au däm Schöne u Spannende, wo Dir süsch gseht - müässe erläbe ! I hoffe fescht, dr Schock isch z'überwinde u, dasses o uf dr witere Reis widär fründlech mit dä Gaschtgäber wird !

Bitte witer so schribä, gniässe öii Brichte mega !

Müntschi

P.S. Heit Dir guät gmacht mitem Schoggi ! I hätt äuä sogar 2 Nächt fürne Schwizerschoggi gopferet ;-)