Dienstag, 31. März 2009

Bangkok - was moechten Sie kaufen?

Die doch etwas laengere Reise nach Bangkok haben wir mit Prachuap Khiri Khan in zwei gut ertraegliche Etappen gespaltet.
In Prachuap haben wir eine Idee davon bekommen, wie das Thailand aussieht, in welchem die Auslaender nicht die grosse Mehrheit bilden. Alleine deswegen, hat dieses Staedtchen nach einer Weile typischer Touristenmagneten einen besondern Reiz fuer uns.
So konnten wir uns laengere Zeit damit beschaeftigen, auf dem Gebiet der Sprachen herum zu experimentieren, damit wir jeweils doch in etwa das bekommen hatten, was wir uns vorstellten. Jedenfalls genossen wir es, das thailaendische Leben zu beobachten und teilweise am Rande daran teil zu haben.
Auch waehrend der sechs stuendigen Zugfahrt im 3. Klasseabteil konnten wir prima am thailaendischen Leben teilhaben - Das Abteil ist uebervoll, es wird gelacht, geschlafen, gequatscht und mitten durch die Passagiere kaempfen sich immer wieder Verkaeufer mit den exotischsten Koestlichkeiten.
Zu unserem Glueck fuhr der Zug ziemlich in die Naehe des von uns favorisierten Guesthouses, so dass wir es so kurz nach Ankunft in der Stadt noch nicht mit Bangkoks beruechtigten Tuk-Tuk oder Taxifahrern aufnehmen mussten.
Das Quartier, in welchem wir uns niederliessen, ist fuer eine solche Grossstadt fast gespengstig ruhig. Nur wenige Meter ab vom Trubel und Gejubel befinden wir uns in einer Ecke, wo man die Voegel noch zwitschern hoert.
Weil wir ja aber nicht wegen den froehlichen Voegel nach Bangkok gekommen sind, zogen wir noch bevor die Seidenschlafsaecke ausgerollt waren in die Thanon Khao San, auch genannt Khao San Road - Backpacker Schaltzentrale.
Der Anblick dieser Strasse liess unsere Herzen hoeher schlagen. In jeder Richtung gabs etwas besonderes zu sehen und wir konnten uns stundenlang nur dem Beobachten hingeben. Hier gibt es wahrscheinlich nur wenige Konsumgueter, die der "Backpacker" nicht findet. T-Shirs hier, ein schlechter Strassenmusikant dort, Zauberer und Massen von "Langzeit-Reisenden".
Auch ein Besuch in einem Shopping-Center versetzte uns ins Staunen. Dort hat man bspw. die laestigen Einschraenkungen, die die original I-Phone-Vorlage bot, laengst vergessen. Man findet I-Phones in allen Groessen und mit allen technischen Finessen. Warum mit dem Original stehen bleiben, wenn man selbst viel kreativer ist und das Logo genau so gut auf die Verpackung kriegt? ;-)
Morgen steht uns noch ein letzter Tag in Bangkok bevor. Buchhaltung abschliessen (Ja, wir fuehren Buch ueber saemtliche Ausgaben - wie buenzlig), Thai-Massage einfresen und moeglichst noch ein paar Bilder auf Picasa laden.
Wie wir dann genau nach Kambodscha gelangen, ist noch nicht abschliessend geklaert. Warum sich vorab informieren, wenn man sich auch von einem Halsabschneider-Schlepper ueber die Grenze bringen lassen kann? (Wie mutig und unbuenzlig von uns?) ;-)

P.S.: Gruss an Mueti von Debora

Donnerstag, 26. März 2009

Brevetierung um Brevetierung...

Waehrend ihr die ersten Zeilen dieses Blog lest, bemerkt ihr wahrscheinlich, dass wir die Faehrenfahrt letzten Donnerstag ueberlebt haben... Gaenzlich unbeschadet und sogar mit etwas Schlaf!
Da Ko Tao als Rucksacktouristen-Destination bekannt ist, transportierte diese Faehre eine grosse Anzahl von Rucksaecken aller Groessen, Farben und Marken.
So waren auch die meisten Rucksack-Touristen an engere Platzverhaeltnisse zum Schlafen gewoehnt und so war es moeglich, in einem relativ kleinen Raum 60 Leute auf Matratzen, Schulter an Schulter schlafen zu lassen.
Wie gesagt, Ko Tao hat den Ruf, eine Rucksack-Touristen-Hochburg zu sein und so gibt es nur noch wenige Unterkuenfte im Rucksack-Touristen-Preissegment - logisch oder!? ;-)
Diese Tatsache bewegte uns zu einer stundenlangen Suche und fast an den Rand der Erschoepfung. Umso zufriedener waren wir dann, als wir ein doppelstoeckiges Bungalow mit Balkon, Kuehlschrank, Kochnische und super Aussicht gefunden hatten, welches unseren Preisvorstellungen gerecht wurde.
Eigentlich dachten wir, dass wir in diesem Bungalow in Waldnaehe recht abgeschieden und fuer uns alleine sein werden. In Bezug auf tierische Kumpanen taeuschten wir uns aber und so konnte es gut vorkommen, dass man beim naechtlichen Toilettengang nicht nur einer Schlange sondern auch einem Skorpion begegnete (-> Debbie).

(Aufnahmeort: Krabi. Der grosse Schreck fuer alle Beteiligten war, dass sich Frosch und Sandros Zehen im Schuhinnern bei engen Platzverhaeltnissen getroffen haben)
















Das gesparte Geld bei der Unterkunft wollten wir natuerlich sofort weiter investieren. Wo laesst sich Geld mit weniger schlechtem Gewissen investieren als bei Weiterbildung?
Genau, und deswegen haben wir eine Handvoll Geld in unsere Taucherkarriere gesteckt.
Debbie hat sich zur Advanced Open Water Diverin weiter gebildet (kurz nachdem das Zertifikat des ersten Tauchkurses Niederscherli erreicht hat - Gratulationen bitte an debora@weltluft.ch) und Sandro ist nun ein zertifizierter PADI Rescue Diver (Bestandteil des Kurses war, den Status als "Retter" nicht auszunutzen und sich nicht aufzuspielen - darum bitte keine Gratulationen). ;-)

Obwohl hier auf der Insel jeder mit dem Tauchen beschaeftigt zu sein scheint, haben wir unter Wasser noch mehr gesehen als nur andere Taucher. Tatsaechlich haben wir eine atemberaubend schoene, vielfaeltige Unterwasserwelt bestaunen duerfen.
An dieser Stelle leider keine Fotos, da uns die dazu benoetigte Unterwasserkameraausruestung fehlt. (Lieber Samichlaus, auch ein Tauchcomputer fehlt uns noch) ;-)

Obwohl wir versuchen uns nett und anstaendig zu benehmen, will uns Thailand nur 30 Tage am Stueck beherbergen. Das ist Thailands gutes Recht und wir beeilen uns deshalb, das Land bis am 5. April in Richtung Kambodscha verlassen zu haben. Bis dahin stehen noch ein, zwei Zwischenstopps auf der Bahnfahrt Richtung Norden sowie Bangkok auf dem Programm.

P.S.: Liebe Muetter, Hausfrauen, Traveller oder sonstige Waeschekenner: habt ihr uns Tipps, wie wir unser angegrautes Moskitonetz vom Schimmel befreien koennen (in feuchtem Tropenklima)?
P.P.S: Liebe Muetter, Hausfrauen und Koeche, streicht doch als Solidaritaet zu Tauchern, denen zunehmend die Akteure des Unterwasserschauspiels weg gefischt werden, zeitweise bedrohte Fischarten vom Menueplan. Oder versucht es... Fischratgeber

Donnerstag, 19. März 2009

Krabi - Phuket - Ko Tao

Am Dienstag haben wir uns nach einer sehr angenehmen Woche aus dem Schoss der Familie geloest und wurden von eben dieser nach Phuket Stadt gestellt (Ausgeruestet mit Kontaktadressen von halb Sued-Thailand - fuer den Notfall - man weiss ja nie).
Bei der Unterkunftssuche schon etwas aus der Uebung gekommen, vertrauten wir auf unsere Fern-Recherche und gaben uns dem Drang hin, die billigste Option zu nehmen. Das seit 1929 bestehende Hotel On On soll die aelteste und zugleich guenstigste Unterkunft in ganz Phuket sein und hat im Film "the Beach" als Drehort fuer die heruntergekommene Absteige der Khao San Road in Bangkok gedient. Rein zufaellig bekamen wir das Zimmer, in dem Di Caprio den Plan vom "Paradies" bekommen hat - manch einer von euch kennt also vielleicht das Zimmer, in welchem wir genaechtigt hatten (fuer den Film wurde es auf billig praepariert).
Entgegen vielen Hotelbewertungen im Internet fanden wir diese Unterkunft ueberhaupt nicht zu schaebig oder billig, im Gegenteil, wir waren ziemlich ueberrascht vom Komfort den es geboten hat - Ach, diese verwoehnten Bengel aus Europa und Amerika... ;-)

Nach einer wohligen Nacht (die Zeiten von einem Duvet sind nach dem Intermezzo bei Leonis leider wieder vorbei) machten wir uns auf die Suche nach einem Strand auf Phuket, jenseits der Massen. Da wurden wir auch fuendig - in einer schoenen Bucht, praktisch ohne Leute. Leider war dieser Strand aber von vorne bis hinten mit leeren Liegestuehlen vollgespflastert. Macht nichts, wir legten uns mit unserem Strandtuch einfach auf die freien 5 m2 neben den Stuehlen... ;-)

Da wir jetzt doch nicht mehr ganz frisch unterwegs sind, meinten wir uns einbilden zu koennen, unser Lehrgeld in Sachen Transportmoeglichkeiten und unnoetigen Profiten von Agenten langsam bezahlt zu haben. Aber nein, wir brauchen scheinbar in jedem Land wieder einen neuen Anlauf, etwas weiser zu werden... ;-) So hat man uns bspw. mit dem oeffentlichen Bus dort abgesetzt, wo dann nur noch Taxis zurueckfahren oder man hat uns ein Ticket fuer einen oeffentlichen Bus fuer knapp den doppelten Preis verkauft.
Nun glauben wir uns aber einbilden zu koennen, dass wir am lernen sind...! ;-)
Heute steht uns wieder einmal eine Verkehrsmittel Premiere bevor. Wir wagen uns auf eine Nachtfaehre. Bei der ersten Inspektion hat uns diese einen recht lustigen Eindruck hinterlassen...
Bald koennen wir mehr berichten und beeilen uns jetzt, unser Nachtessen moeglichst bald zu essen. Denn man sollte ja nach dem Essen 3 Stunden warten mit schwimmen und bei so einer Faehre weiss man bis zu letzt nie... ;-)

P.S.: Das Vorhandensein von Schwimmwesten haben wir gecheckt, keine Sorge! ;-)

Samstag, 14. März 2009

Rund um Ao Nang.

Noch immer geniessen wir es bei gehobenem Standard in Krabi. - Das warme Wasser fliesst, die Klimaanglage kuehlt soviel wie wir es wollen, wir werden mit verschiedenen ortsansaessigen Schweizern bekannt gemacht und last but not least - Soony steht uns jederzeit unterstuetzend mit Ratschlaegen und Tipps zur Seite!


(Ausblick vom Restaurant von Soony)

Als waere es AM Wasser nicht schon schoen genug, buchten wir ueber einen Bekannten von Soony ein Tauchboottrip.

Auch abseits des Festlandes mangelte es uns nicht an Komfort. Auf dem luxerioesen, 25 m langen Tauchboot, gab es WCs, Duschen und alle Arten von Getraenken sowie jederzeit Fruechte und Snaks inklusive!







Unsere Tauchplaetze lagen auf den Phi Phi Islands, der eine nahe der Maya Bay der andere in einer Hoehle auf der anderen Inselseite. Die Maya Bay diente im Film "The Beach" als Hauptkulisse und ist daher seit damals voll gepflastert mit Booten und "Schaulustigen". Wie im Film bleibt so auch fuer die Realitaet schlussendlich wenig "Paradise" am Strand uebrig.

(Maya Bay - Kulisse in "The Beach")

Unser Paradies fanden wir jedoch wenige Meter von den Massen entfernt in den stillen Tiefen und Untiefen des Meeres. Die Riffe hier sind extrem farbenpraechtig und vielfaeltig, von den Tsunami-Schaeden ist nur noch wenig erkennbar.

Obwohl der Tauchlehrer von Debbies Tauchfertigkeiten recht beeindruckt war, liessen wir es ersteinmal bei einem Tag Tauchen bewenden. - Wie sollen wir uns sonst bei regelmaessigen Aufenthalten auf solchen Yachten noch mit einem reinen Gewissen "Backpacker" nennen duerfen? ;-)

Das Praedikat "Backpacker" weiter gefaehrdend, mit all den gesellschaftlichen- und beruflichen Verpflichtungen der Zukunft im Hinterkopf, wagten wir uns in ein Schneidergeschaeft. In ein indisches Schneidergeschaeft (jeder hat eine zweite Chance verdient). Das Ziel uebrigens: Ein Anzug fuer Sandro.

Da Soony frueher Modeberater im Spengler in Bern war, nutzten wir diese Moeglichkeit voll aus und liessen uns ueber Stoffe, Farben, Kombinationen und Schnitte ausfuehrlich beraten.

Eine Entscheidung wurde getroffen und nun stecken wir im Prozess von wiederkehrenden Anproben und Verbesserungen (fuer Massanzuege scheinbar so ueblich). (Eine Modische Neuanschaffung fuer Debbie ist ebenfalls in Planung, allerdings muss noch einiges abgewaegt werden, so dass die Zeit noch nicht ganz reif dafuer ist)


Sind wir gerade nicht beim Tauchen, Essen, Baden, Sonnenbaden oder Anzuege probieren, erkunden wir mit dem Roller die naehere Umgebung. Obwohl wir es eigentlich fuer sinnvoll erachtet hatten, ausserhalb der Schweiz nicht aktiv am Strassenverkehr teilzunehmen, haben wir bereits mehr als 100 km selbstaendig auf zwei Raedern zurueck gelegt - UND wir haben Spass daran!

Waehrend wir am Strand diesen Blog aufsetzen, kreuzen immer wieder fahrende Restaurants auf. Alles riecht wunderbar und ist uns noch erfrischend unbekannt. So schlagen wir bei Papayasalat (nicht suess, sondern salzig und eher scharf gewuerzt), Hundertjaehrigen Eiern und seltsamen Nuessen aus dem Norden zu. Entschuldigt uns also bitte, sollte euer Lesefluss durch unsere staendigen Essensablenkungen gestoert worden sein.

So duerfen wir doch auch noch voellig aus dem Zusammenhang gegriffen berichten, dass wir uns gestern einen Thai-Box Abend geleistet hatten. Bei diesem Spektakel gings ziemlich zur Sache und obwohl thailaendische Nationalsportart, hatte es deutlich mehr Touristen wie wir, als begeisterte Einheimische. Egal, eingentlich mochten wir diese Portion Action fuer ein einmaliges Erlebnis nicht mal schlecht.



P.S.: So viele adipöse Europäer auf einem Fleck, haben wir vor Thailand schon länger nicht mehr gesehen...

Montag, 9. März 2009

Leoni auf thailaendisch...

Thailand hat uns so vornehm und familiaer empfangen, wie bis jetzt kein anderes Reiseland.

Onkel Soony Leoni hat uns am Flughafen Krabi abgeholt (Sandro durfte vorne sitzen) und hat uns nach einer kurzen Tour durch Krabi, genauer Ao Nang, zu sich nach Hause chauffiert.

Dort geniessen wir jetzt den Luxus und das Privileg, neben einem einduecklich schoenen Haus mit fantastischem Garten in einer seperaten Wohnung logieren zu duerfen.

In dieser Wohnung finden wir mehr Annehmlichkeiten vor, als wir sie wahrscheinlich in den letzten 20 Unterkuenften zusammen nicht hatten.

Das Bett alleine ist groesser als so manches Zimmer bisher (inkl. Duvet!!!), es gibt eine Klimaanlage (die wir selber regulieren duerfen!!!), das Bad ist wunderschoen und top modern (inkl. Warmwasser und Duschmittel!!!) und der TV steht vis-a-vis vom Bett (ink. ca. 200 DVDs!!!)!

Nach dem Mittagessen bei Oy Leoni (Witwe von Sandros Grossvater) (ofenwarmes BROT mit Emmentaler und Greiezer) machten wir uns nicht etwa ans rituelle, zwei stuendige Kleiderwaschen von Hand, sondern uebergaben es der tuechtigen Electrolux! ;-)

Weil dann schon bald ein Gewitter aufzog, kamen wir noch nicht dazu, den Roller auszuprobieren, welcher uns ebenfalls zur Verfuegung gestellt wird, sondern schauten vom Bett aus "HD Soldat Laeppli"! - Ach wie vertraut uns dieses Thailand doch schon ist! ;-)

Im Restaurant von Soony genossen wir dann bei atemberaubendem Sonnenuntergang unser erstes Thai-Essen. Was fuer ein Vorteil, wenn man auf Berndeutsch erklaeren kann, dass man alles lieber vegetarisch moechte...

Zur Feier des Tages goennten wir uns auch wieder einmal je ein Bier. Oh wie hat uns dieses kuehle Blonde aber nach monatelanger, fast strickter Abstinenz, im Hirni gekuezelt - wie haerzig! ;-)

Auch Tag zwei in Thailand geht nicht als grosser Kulturbegegnungstag in die Buecher ein...

Zu Mittag gabs bei Oy Spaghetti mit Tomatensauce nach Rezept von Grossvater Leoni und am Nachmittag faulenzten wir in ihrem Garten, um und in ihrem Pool!

Dieser "Rueckfall" in heimische Essensgewohnheiten und der Luxus von einem Pool nur fuer uns, bekommt uns ausgezeichnet! Einfach herrlich!

Tag drei und vier liessen uns auf einer praechtigen Insel 20 Bootsminuten von der Kueste entfernt stranden. Dort war es wirklich, wie wir es von den Thailand-Kalendern in der Schweiz kennen - weisse, flache Sandstraende und davor klares, tuerkisfarbenes Wasser! Was wir von den Kalendern nicht kannten war, dass das Wasser Badewannentemperatur hat...

Tatsaechlich war das Meer so klar, dass man die farbenpraechtigen Fische sogar ohne Taucherbrille erkennen konnte!

An Tag fuenf goennten wir uns dann noch eine Portion Kultur, 30 Km im Landesinnern. Der Roller brachte uns zuverlaessig, entlang einer schoenen Landschaft zum Seua Tempel.

Die 1'237 Treppenstufen zum Tempel brachten uns allerdings an den Rand eines Hitzeschockes - SCHWITZ! Der Schatten der Buddhastatue auf dem Berg half uns, wieder einen kuehlen Kopf zu bekommen und so konnten wir mit wiederkehrenden Kraeften das weite Panorama geniessen!

Donnerstag, 5. März 2009

Nicht besser, aber laenger!

Unsere Paranoia vor am fernen Horizont aufziehenden taeglichen Verpflichtungen wie z.B. Arbeit, hat uns ins Reisebuero getrieben...
Unsere Rueckfluege sind um einen Monat nach hinten verschoben worden! Uff, so bleiben uns zumindest 30 Tage Muessiggangs mehr.
Sollte der 25. Juni unser definitives Rueckflugdatum bleiben, waeren wir jetzt ungefaehr in der Mitte unserer Reise angelangt.

Ein guter Zeitpunkt, um unser Zwischenstand in der Lonely Planet Liste "Top 10 ways to look like a southeast asian veteran" zu checken:



1. Never bump your head climbing into and out of local transport trucks.
Kein einziges Mal den Kopf gestossen. -> wir haben ausnahmslos die Tueren fuers Ein- und Aussteigen benutzt. 1/1


2. Sniff out an internet connection in the remotest town.
In Indien ist und dies ausgezeichnet gelungen (war zu einfach), in Suedostasien versuchen wir langsam in Uebung zu kommen. 2/2

3. Use mosquito repellent as deodorant.
Unser taeglich Spray gib uns heute... Yep, Moskitospray gehoert meistens dazu. 3/3


4. Forsake proper English grammar for local pidgin.

Bei diesem Punkt sind wir ausgeschlossen. Allerdings wurde unser triviales Englisch nicht schlechter, sondern blieb bislang auf nahezu Beginnerstufe... 3/4

5. Walk through a pack of stray dogs without flinching.

Mit Hunden haben wir keine Erfahrungen gesammelt, dafuer aber mit streunenden Affen. Wir haben den Trick, angreiffende Affen abzuwehren ziemlich drauf. 4/5

6. Sleep through all-night karaoke parties.

Keine Karaokeparty vor unserem Fenster bis jetzt. 4/6

7. Squat bomber style on Western toilets.

Soweit gehen wir noch nicht. - auf westlichen WCs hocken wir immer brav ab. 4/7

8. Sit down to a banana pancake breakfast and reach for the fish sauce.
Banana Pancake - hmmm...

Fischsauce - iiiii.... 4/8

9. Be able to recount more than one "I almost died" story.
Obwohl unsere Verkehrsmittel wahrscheinlich alle nicht zur sichersten Sorte gehoerten, waren wir immer recht weit vom Tod entfernt. Keine Heldengeschichten bis jetzt. 4/9


10. Pose for group photos with complete strangers.
Jawohl, unser Antlitz muesste momentan auf ca. 743 asiatischen Handys gespeichert sein... 5/10



Momentan haben wir also 5/10 "Traveller-Punkten" erreicht. Da dies erst die Haelfte ist und wir ja keinesfalls ebenso weltunerfahren und uncool nach Hause zurueck kehren wollen wie wir losgezogen sind, muesste euch dieser Zusatzmonat verstaendlich sein.


Da uns aus dem BWL-Unterricht noch in Erinnerung ist, dass nicht aufgebrauchte Budgets im naechsten Geschaeftsjahr zu Budgetkuerzungen fuehren koennen (von wem auch immer), haben wir ein Teil unseres Reisebudgets bereits in Gurtenfestival 4-Tagespaesse investiert.


Impraegniert also eure zweier Iglu-Zelte und streicht euch den 16. - 19. Juli fett in der Agenda an!!


P.S.: Heute kein P.S.! ;-)

Mittwoch, 4. März 2009

Die letzten Tage in Malaysia

Als wir vor einigen Tagen in den Cameron Highlands angekommen sind, hiess es Pulli und Regenjacke montieren.
Die Cameron Highlands liegen im zentralen Malaysia auf etwa 2000 m ü. M. und genossen bei den Englaendern grosse Beliebtheit, weil das Klima aehnlich ist wie im fernen Britanien.
Eigentlich ist es das ganze Jahr ueber fast wie bei uns im Sommer - maximal 20 Grad und mehr Regen als Sonne! ;-)
Weil Pflanzen dieses Klima anscheindend moegen (Englaender, Pflanzen, gibt es sonst noch jemand?), sind die Cameron Highlands so etwas wie das Gewaechshaus Malaysias. Ein grosser Teil malaysianischen Gemueseses, Erdbeeren und Tee wird hier produziert.
Wir als alte Teeplantagen-Kenner liessen uns einen Ausflug zu den Plantagen natuerlich nicht nehmen. Darum sind wir am Morgen mit dem Hahn aufgestanden und haben an der Bushaltestelle zurueckhaltend freundlich auf der Wartebank auf den Lokalbus gewartet, wie uns dies der Herr mit einem auffallenden Auessern der Touristeninformation gesagt hat. Nach rund 45 min warten (30 min nach geplanter Abfahrt des Busses) stand der Touristeninformierende auf und riet uns, besser zu Fuss zu gehen und dann mit dem Bus zurueck zu kommen, es daeuere ohnehin nur etwa drei Stunden um zu Fuss dorthin zu gelangen.
Etwas erstaunt fragten wir ihn, wieso nun doch kein Bus fahre.
Diese Frage ueberforderte ihn zuerst, nach kurzem Zoegern gab er aber dann ruhig zur Antwort: "The driver is sick!"
Was soll man machen, wenn der Busfahrer krank ist? ;-) So mussten wir halt die Fuesse nehmen. (Laenger schon fuehlten wir uns nicht mehr auf eine so drollige Art und Weise veraeppelt! ;-))
Auch wenn wir die ganze Busgeschichte nach 15 km Fussmarsch entlang der Hauptstrasse mit nicht mehr ganz so viel Humor nehmen konnten wie zu Beginn, war dann das Spazieren durch die Teeplantagen wunderschoen!
Eine weitere Entdeckung der Hightlands war ein simpler, aber koestlicher Essensstand. Dort wurden wir stehts sehr freundlich und persoenlich empfangen und da die Familie urspruenglich aus Indien stammte, wurden wir sogar ohne lange Erklaerungen variantenreich mit ausschliesslich vegetarischen Koestlichkeiten verwoehnt!
Da es an zwei von drei Tagen regnete und wir trotz Wolldecken in den Naechten an die Bauchnaebel froren, haben wir die Cameron Hightlands bereits wieder verlassen und logieren nun erneut im herrlich warmen Kuala Lumpur.
Schon bei unserem zweiten KL-Besuch fuehlen wir uns hier wunderbar wohl, wollen oder koennen aber nicht viel laenger hier verweilen, da am Donnerstag unser Flug nach Thailand geht. Genauer nach Krabi!

Malaysia hat uns in einem Monat ganz vorzueglich beherbergt und konnte uns mit seiner Vielseitigkeit faszinieren!
Da war die schillernde Metropole Kuala Lumpur mit all ihren Geruechen, Tuermen und Shopping-Malls; die Insel Tioman mit einer beeindruckenden Ruhe und der wunderschoenen, intakten Unterwasserwelt; Taman Negara mit dem aeltesten Regenwald der Welt und die Cameron Hightlands mit ihren gruenen Erzeugnissen bei kuehlen Temperaturen!
So koennen wir auch Malaysia ein herzliches Dankeschoen aussprechen!

P.S.: Soeben haben wir in KL unseren vierten Kinofilm gesehen! ;-)
P.P.S.: Alle Thailanderfahrenen unter euch: greift zum Stift und notiert euch die Tipps die ihr fuer uns bereit haelt!

Sonntag, 1. März 2009

Es gruent so gruen die Oelpalme

Malaysia gab uns die wunderbare Moeglichkeit, einen Regenwald mit all seiner Artenvielfalt (natuerlich haben wir nur einen kleinen Bruchteil davon gesehen) aus der Naehe zu betrachten. Ein riesiger, wundervoller Wald!
Bereits aber schon auf der Weiterfahrt aus dem Jungel in die nur wenige Stunden entfernten Cameron Highlands dominierte weitgehend das "andere Gruen Malaysias" die Landschaft. Dort wo frueher Regenwald lebte und wo er es eigentlich auch heute noch tun koennte, wurden gigantische Oelpalmenplantagen errichtet. Fuer diese Monokulturen wurde und wird (taeglich ca. 400 ha) Regenwald gerodet.
Bei den Brandrodungen geht so der Lebensraum tausender zum Teil schon akut bedrohter Tierarten und Ureinwohner zu Grunde, zudem werden dabei enorme Mengen CO2 freigesetzt. Um die nicht lebensfaehigen Monokulturen ertragreich zu halten, werden Unmengen von Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die in das Grundwasser und in die Fluesse gelangen.

Da wir bereits ein Rueckflugticket haben, welches wir nicht verschwenden wollen, hueten wir uns davor, Bruno Manser nachzueifern (Bruno Manser reiste Schweiz - Malaysia einfach. Seit 2000 ist er verschwunden).
Was also tun, wenn uns die Entschlossenheit am Ort des offensichtlichen Missstandes um Recht zu kaempfen fehlt?

Nun, diese Antwort fehlt uns noch.
Jedenfalls denken wir, es koennte ein kleiner Beitrag sein, wenn wir im Kleinen zur Sensibilisierung des Palmoelproblems beizutragen versuchen.
Denn dieses Palmoel wird nicht vorallem in Malaysia konsumiert, sondern bei UNS! Lest doch einaml das Kleingedruckte auf der Rueckseite der Kaugummi-Packung, des Fertig-Sandwitches, auf der Handseife, der Margeriene oder auf vielen anderen Lebensmitteln durch...
Scheinbar ist in der Mehrzahl von Fertiglebensmitteln Palmoel enthalten. Meint ihr, schweizer Lebensmitteltechnologen wissen, dass die Mehrzahl von uns nicht auf Sandwiches stehen, die Regenwald abholzen?
Vielleicht hat ja jemand von euch die zuendende Idee, wie man Lebensmittelproduzenten ueber die fehlende Begeisterung ueber Palmoel informieren koennte?
Ein weiteres, wachsendes Problem soll die steigende Nachfrage von Biodiesel sein (auch dazu wird Palmoel verwendet). Vermutlich ist das Abholzen des Regenwaldes in diesem Fall nicht die eleganteste Variante, um beim Autofahren CO2 zu sparen.
Wie in Malaysia die Konzerne also von Nachteilen der Regenwaldzerstoerung ueberzeugen, wenn sie von uns dafuer taeglich ihre Millionen kassieren? Schwierig!

P.S.: Seit 1900 wurde in Malaysia 88% der Regenwaldflaeche zerstoert.

Weiterfuehrende Links:
Bruno Manser Fonds
Informationssammlung ueber Palmoel
Focus Artikel + Linksammlung zur Palmoelproblematik
Gute Website mit Infos zum Regenwald