Freitag, 3. Juli 2009
Nach Hause - The End
Wir wären nun also wieder zu Hause und sehen ein, dass wir diese Tatsache auch auf dem Blog noch kurz bestätigen sollten.
Auf was wir aber verzichten müssen und somit auch ihr, ist ein Abschlussbericht und eine Zusammenfassung unserer Reiseerlebnisse. Viel zu vielfältig waren unsere Erlebnisse und Eindrücke, um sie mit unseren bescheidenen Schreiberfertigkeiten gut leseverträglich auf einen Nenner zu bringen...
Nichtsdestotrotz, wollen wir euch eine Schilderung der letzten Tage nicht vorenthalten und hoffen, dass ihr auch mit uns vorlieb nehmen könnt, wenn wir nicht in schriftlicher Form auf dem Bildschirm auftreten.
Die letzten Tage in Bangkok vergingen wie im Flug. Gut, das Onboard-Entertainment-System und die Qatar-Flugsocken haben damals noch gefehlt, abgesehen davon, verlief aber alles turbulenzenfrei und etwa mit 950 km/h.
Sogar der Flughafenbus ist dem Bangkoker Stau so gekonnt ausgewichen, dass wir am Flughafen noch problemlos genug Zeit gehabt hätten, einer Demonstration der Taksin-Anhänger aus dem Weg zu gehen.
Auch diese blieb aber gänzlich aus und so blieb keine Möglichkeit mehr, den nahenden Gedanken an die Ankunft zu Hause auszuweichen.
Nicht, dass wir uns nicht auf das Wiedersehen mit unseren Lieben gefreut hätten, gar nicht, aber der Gedanke, an diesen Moment des Zusammentreffens nach 220 Tagen, hat uns beide doch sehr nervös gemacht.
Nach dem Qatar-Flug, erneut mit ausgezeichnetem Service, konnten uns dann aber auch unsere weichen Knie nicht daran hindern, unter dem "Keine Waren zu verzollen"-Schild zu unseren herzlichen Empfängern zu schreiten.
Alles war tip-top organisiert und so sassen wir schon knappe zwei Stunden später alle zusammen beim heimischen Brunch...
So haben sie uns das nach Hause kommen doch leicht gemacht. Vergessen haben sie einzig, ausser planmässig für uns an diesem 26. Juni die Heizung an zu stellen. Wir können verstehen, dass es "ausser planmässig" in der Schweiz nicht gibt und eine Inbetriebnahme der Heizung ökologisch fragwürdig gewesen wäre. Unsere Füsse genossen jedoch nicht soviel Einsicht und so erlebten sie, trotz herrlichem Duvet, die für sie schlimmste Nacht der letzten acht Monate.
Im Grossen und Ganzen meint es das Schweizer Wetter ja aber sehr gut mit uns und so wagen wir auch nur in trauter Zweisamkeit und bei verschlossener Tür, leise darüber zu klagen, dass es doch besser noch ein paar Grädchen wärmer wäre... ;-)
Wir beide haben glücklicherweise noch etwas Ferien. Sandro bis im August sein Fachhochschulstudium Informatik in Biel beginnt und Debbie, bis sie eine neue Stelle gefunden hat. (Wer eine Anstellung für eine dipl. Pflegefachfrau Schwerpunkt Psychiatrie im Raum Bern, am besten mit geregelten Arbeitszeiten zu bieten hätte, darf sich gerne mit Debbie in Verbindung setzen.)
Wer uns alternativ zu unseren Plänen für eine Berichterstattung der eigenen Weltreise engagieren möchte (bei Kost, Logie und Verkehrsmittel sind wir sehr stille, anspruchslose und diskrete Reisebegleiter) soll doch auch dies bitte bei uns deponieren.
Noch ein Wort zu unserem Blog: Es hat uns extrem gefreut, dass ihr so zahlreich und regelmässig unsere Reise mitverfolgt habt!!!
Einige von euch haben uns mitgeteilt, dass sie unsere Zeilen regelmässig während der Arbeitszeit gelesen haben. Wenn irgend möglich, möchten wir die Verantwortung für den volkswirtschaftlichen Schaden in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten aber von uns weisen. Wenn ihr Geldvorderungen und Schuldzuweisungen also von uns halten könnt, bleibt uns einzig ein grosser Dank an euch übrig! Danke habt ihr so regelmässig mit gelesen, danke haben uns einige von euch auch regelmässig liebe Kommentare und Mails geschrieben.
PS (Da wir wieder zu Hause sind, getrauen wir uns nicht mehr, dieses "P.S.:" in einer nicht Duden konformen Art zu schreiben) Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!
Dienstag, 23. Juni 2009
Go west (in Kuerze)
Sonntag, 14. Juni 2009
Dolce far niente am Sonntag!
Donnerstag, 11. Juni 2009
Koh Mak
Wer sich also einen chronologichen Ueberblick ueber unsere Feriengeschehnisse waren will, sollte mit dem Beitrag weiter unten beginnen.
Bangkok, Laem Ngop
Freitag, 5. Juni 2009
Im Suedosten nicht viel Neues...
Samstag, 30. Mai 2009
Kochkurs
Da alles recht zackig ging, und wahrscheinlich etwa die haelfte aller Zutaten in der Schweiz nur schwer erhaeltlich sind, darf also niemand erwarten, von uns jemals so bekocht zu werden... :-(
Donnerstag, 28. Mai 2009
Chiang Mai
Im Allgemeinen seien Reisende von der Stadt Chiang Rai nicht besonders angetan. Uns gefiel es waehrend den zwei Tagen die wir dort waren aber eigentlich ganz gut!
Unser Guesthouse war eine begruente Oase mitten im Zentrum, abends gab es auf dem Nachtmarkt gutes, guenstiges, thailaendisches Essen und dazu musikalische Live-Unterhaltung. Auch der Buchhaendler um die Ecke konnte unsere Beduerfnisse gut stillen. Da auch er Europaeer aus dem deutschsprachigen Raum, befindet sich in seinem Haus ein ganzer Raum voller deutscher secondhand Literatur. Wie parktisch! (Fuer uns gabs Simeonon und Hugo Loetscher)
Im tiefgekuehlten Bus gings nach zwei Tagen in die Stadt, fuer die scheinbar alle Thailaender schwaermen: Chiang Mai.
Auch hier will man uns wieder an zu Hause gewoehnen. Im Guesthouse liegen "Schweizer Illustrierte" auf und auf der Menukarte steht Zueri Geschnetzeltes und Roesti...
Alldem koennen wir widerstehen, wo wir nach mehr als zwei Monaten ohne Pizza allerdings nicht starkt bleiben koennen, ist der Italiener mit Holzofen. Uh, das war koestlich!
Auch Chiang Mai scheint voller deutschsprachiger Buecher zu sein. Diesmal waehlten wir Martin Suter, Patrick Sueskind und einen Lonely Planet in deutscher Fassung. Das selbst der Lonely Planet auf deutsch erhaeltich ist, war eine bittere Pille fuer uns, denn so sind nun auch die letzten Chancen geschrumpft, unser Englischleseverstaendnis zu trainieren...
Da Strom aber bekanntlich den Weg des geringsten Widerstandes geht, hatten wir keine andere Wahl - oder so! ;-)
Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt, liessen wir es uns in einer Wellness-Bude gut gehen. Nicht mit einer Thai-Massage, denn das erste und moeglicherweise letzte Mal, wo wir dies ausprobierten, schmerzten unsere Koerper fuer etwa zwei Tage, sondern mit einer europaeisch angehauchten wohlfuehl Oel-Massage und fuer Debbie mit einer Gesichtsbehandlung. Wirklich erstklassig! Die Manicure die Debbie zudem einfreste, gelang allerdings nicht so wirklich... Tatsaechlich koennte man das Ergebnis wahrscheinlich kaum von einem Schulmaedchenexperiment unterscheiden. (Der Nagellackentferner war glucklicherweise spottbillig.)
Gedankenauflockerung: Kunst mit Litchis
P.S.: Da wir uns bald wieder mit dem Konsum in heimischen Gefilden beschaeftigen muessen, haben wir eine kurze Vor-Recherche betrieben. Momentan waere also gerade Anna's Best Pizza Margherita fuer Fr. 9.60 statt Fr. 19.20 im Migros erhaeltilch oder Nektarinen gelb Fr. 4.20 statt Fr. 8.40 im Coop Aktion.
Montag, 25. Mai 2009
Laos - Thailand
Ganz unplanmaessig, uns mit soviel Spontanitaet selbst ueberraschend, gestaltete sich allerdings der letzte Tag in Luang Prabang.
Am Morgen wollten wir unser balkonisiertes Zimmer nur schnell zum Geldwechseln verlassen und wurden dann hinterruecks von einem TukTuk-Fahrer angesprochen, ob wir nicht den Wasserfall anschauen wollten.
In Bruchteilen einer Minute entschieden wir uns, zu den schwedisch, kanadischen Touristen ins TukTuk zu steigen und unseren Ausflug zur Geldwechselstube, mit einem Aufpreis von drei Franken, zu einem Wasserfallbesuch auszudehnen.
Ehe wir uns versahen, wanderten wir in der Ausruestung, die Geldwechsler gerne tragen, durch den Urwald. Die Szenerie war wunderschoen! Tief blaues Wasser, ueppiges Gruen und erfrischende Berieselungen von den tosenden Wasserfaellen.
Dass wir nicht ganz auf Urwald eingestellt waren, merkten wir, weil uns die "Ausruestung" fehlte, den Blutegel zu entfernen, der sich leise in Sandros Fuss gebohrt hatte. Wir moechten an dieser Stelle (Sandro moechte nicht) nicht weiter auf den Blutegel-Vorfall eingehen, weil dies Marco Tschuy eine zu grosse Befriedigung einheimsen koennte...
(Diesem ist vor drei Jahren bei einem Jungel-Spaziergang auf Borneo dasselbe zugestossen, wobei ihn Sandro dafuer nur auslachen konnte.)
Nur soviel, das kleine schliefrige Ding hat es tatsaechlich fertig gebracht, unbemerkt durch die neuen Columbia®-Socken eine Fussvene zu finden und diese zu punktieren! (@Marco: leider kein Foto davon, beim Geldwechseln haetten wir die Kamera nicht gebraucht.)
Trotzdem hatte sich dieser fuenf stuendige Umweg beim Geldwechseln sehr gelohnt!
Mit nur guten Erinnerungen verliessen wir die Stadt Luang Prabang auf dem Mekong in Richtung Thailand. Diese Fahrt dauerte rund 19 Stunden und teilte sich in zwei Tagesportionen. Sehr gemuetlich, Sehr schoen!
So lautet auch unsere Meinung zu Laos - wirklich sehr schoen und das ganze Land extrem gemuetlich!
Nach 30 Tagen ist unser Visum abgelaufen und wir verlassen das Land ohne physischen Zwang.
Der Grenzuebergang am Mekong scheint auf Selbstverantwortung zu setzen; beim Kontrollposten mischen sich Einreisende mit Ausreisenden.
Auf der Vordersteite eines Schildes steht "Check-Out" auf derHinterseite "Check-In" - ach wie laotisch uns diese ganze Szene doch erscheint!
Auf der anderen Seite des Mekong werden wir von Mitarbeitern des thailaendischen Gesundheitsamtes mit Hygienegesichtsmasken empfangen. Bevor es einen Stempel in den Pass gibt, muss jeder zum Fiebermessen antreten.
Hier also der Ort, wo man auch als nicht Tagesschau-"Schauer" ueber die Schweinegrippe informiert wird. Fuer uns aber kein Problem, wir sind "clean".
Waehrend der Busfahrt von der Grenze Richtung Chiang Rai befaellt uns ein kleiner Kulturschock. Die Strassen sind wieder alle geteert, doppelspurig und ein solid gebautes Haus reiht sich ans andere.
Nicht auszumalen also, wie unsere sensiblen Gemueter reagieren werden, wenn wir in rund 30 Tagen Schweizer Boden betreten.
P.S.: Ein Postskriptum oder auch Post Scriptum (von lat. „post“: hinter, nach und „scribere“: schreiben) ist ein Anhang an einen Text. Deutsche Bezeichnungen sind Nachschrift, Nachsatz und die Abkürzung ›NS.‹. Es wird oft in Briefen oder ähnlichen Kommunikationsvarianten wie E-Mail oder Usenet verwendet. Eine ähnliche Verwendung hat Nota bene, abgekürzt N.B.
(Wir haben mittlerweile herausgefunden, dass die korrekte Schreibweise "PS" waere; wir ziehen die Sache mit "P.S." nun aber noch voll durch)
Donnerstag, 21. Mai 2009
Luang Prabang
Luang Prabang begruesste uns mit einem Feuerwerk an Farben: rote Blueten verstroemen ihren Duft, hunderte von Moenchen in safranfarbenen Gewaendern ziehen durch die Strassen, Tempeldaecher glaenzen golden oder leuchtend braun und saftig gruene Baeume saeumen das Flussufer.
Viele Gebaeude aus der franzoesischen Kolonialzeit sind restauriert und die Folgen der UNESCO Regeln lassen die Stadt wunderbar harmonisch und praechtig erscheinen. Ein Tessiner-Reisender, den wir hier trafen meinte: "Isches e suber wie ire Schwiz!" Die zum Teil engen Gaesschen erinnern uns an den schweizer Teil im Europapark (Walliser Dorf) . Wie in Rust ist auch hier der franzoesische Teil gerade nebenan: ueberall Baguette-Verkausstaende und franzoesisches Flair in den Strassen. Europapark untypisch sind die zahlreichen Fleisch- und Fischspiesschengrillstaende auf den Strassen.
Der Nachtmarkt (spaetestens um 21 Uhr ist Schluss) unterscheidet sich von allen anderen die wir bis jetzt in Asien gesehen haben - die Stimmung ist extrem entspannt, die Verkaeufer sind unaufdringlich und zurueckhaltend und die Waren sind ueberwiegend Selbsterzeugnisse der Verkaeufer. Eine wahre Bedrohung fuer unser Reisebudget - wir haben solange gefeilscht und gekauft, bis unser Vorrat an kip aufgebraucht war (fuer eine Flasche Wasser hat es noch gereicht).
Die naechsten zwei Tage steht noch das weitere Geniessen der Stadt Luang Prabang auf dem Programm, bevor wir dann versuchen, auf dem Mekong bis an die thailaendische Grenze zu kommen.
P.S.: Sollte jemand seinen Thailand Lonely Planet gegen unseren Laos Lonely Planet tauschen wollen, bitte melden! Favorisierter Tauschort: Grenzuebergang Laos/Thailand bei Houay Xay.
Mittwoch, 20. Mai 2009
Donnerstag, 14. Mai 2009
Vientiane - Vang Vieng
Da Thailand gerade Aktionsmonate hat, mussten wir fuer diesen Kleber im roten, nicht biometrischen Pass keinen einzigen Bath bezahlen. Einzig laecherliche vier Stunden mussten wir dafuer auf der Botschaft warten. Wirklich nicht viel, wenn man bedenkt, dass wir dem Sans-Papier-Dasein so knapp, aber elegant entkommen sind.
Im Stadtzentrum ist uns das nicht auffallende, Schweizer Konsulat aufgefallen...
Es teilt sich die Raeumlichkeiten mit einem Reisebuero und ist taeglich von 9 - 11 Uhr geoeffnet - ach wie bescheiden und rationell wir Schweizer doch sind.
Im Kontrast dazu leistet sich ein bekanntes, privates Hilfswerk weit prunkvollere Bauten...
Sicher eine Genugtuung fuer jeden Spender, wenn er sieht, dass man sich von seinem Geld, (neben Gaben fuer Beduerftige) auch gescheite Buerogebaeude leistet...
So haben wir nach dem Urteilen ueber Architektur, ohne die Hintergruende dazu zu kennen, die Hauptstadt wieder verlassen und jetzt zwei wunderschoene Tage in Vang Vieng verbracht.
Dieses Staedtchen ist bekannt fuer sein touristisch sehr florierendes Zentrum und fuer seine berauschende Kueche (Marihuana-Pizzas, Pilz-Shakes und Opium-Gebaecke). Beides haben wir gemieden und uns stattdessen an der wunderschoenen Umgebung berauscht.
Die Huegel und Berge direkt vor unserem Guesthouse waren wunderschoen und boten eine gute Kulisse fuer zwei laengere, schweisstreibende Wanderungen.
P.S.: Tschumi und Remo fliegen heute zurueck in die Schweiz - so etwas koennte uns auch bald passieren...
Donnerstag, 7. Mai 2009
Pakse - TadLo - Pakse
Sonntag, 3. Mai 2009
Kratie - Laos
Da wir in Phnom Penh ganz per Zufall (schon wieder zwei Wochen her), einen klimatisierten Bus erwischten, heilte unsere beissende Miliaria waehrend dieser sieben stuendigen Fahrt gegen Norden ganz von selbst ab - was fuer eine Befreiung.
Ueber den Zielort dieser Fahrt aeusserte sich ein Schweizer, den wir getroffen haben, wie folgt: "Die Menschen sind sehr freundlich, die Stadt aber ist extrem schmuddelig!"
Unbeeindruckt von seiner Einschaetzung haben wir ihm damals noch geantwortet, dass es doch auch ganz interessant sei, wenn nicht immer alles geradelinig und wie bei uns organisiert werde...
So haben wir uns dann kurz nach der Ankunft im Staedtchen Kratie daran gemacht, die Umgebung auszukundschaften. Beim ersten Punkt hatte Erich, der Asien-Schweizer, recht, die Menschen schienen wirklich groesstenteils sehr freundlich und nett! Beim Punkt "schmuddelig" hatte er irgendwie aber auch vollkommen recht. Der Gang ueber den Markt hat uns schon sehr ins Staunen gebracht und auch bei genauerem Hinsehen oder eben beide Augen zudruecken, konnten wir nicht den duennsten Hauch von einem Hygiene-Bewusstsein entdecken...
Obwohl wir auf dieser Reise jetzt schon einige Maerkte gesehen haben, war dieser hier nach unserem (nicht mehr gueltigen) Masstab der "interessanteste". Das zum Teil noch blutende Fleisch lag ueberall auf dem Boden und am spaeteren Nachmittag waren Innereien und Fillets schon dermassen mit Fliegen ueberdeckt, dass dieses Fremdfleisch beim Waegen wahrscheinlich mitberuecksichtigt werden musste. Mhmmm...
Uns als (Teilzeit-/)Vegetarier kann der Zustand des Fleisches ja egal sein - dachten wir und zogen weiter zum Gemuese -> Oops, auch dies wurde sehr interessant angeboten. Entweder bereits faulig oder sonst irgendwie im Faekal-Wasser gebadet.
Diese Anblicke ueberstiegen unsere Hygiene-Toleranz und wir entschieden uns, da wir zwei, drei Tage in dieser Gegend bleiben wollten, fuer den Praeventivschlag fuer unsere Maegen. Wir verordneten uns die volle Dosis Bioflorina® und hofften so, den hier anscheinend ansaessigen Essensbedingungen stand halten zu koennen. Dass wir beim Nachtessen Maden in unseren Nudeln fanden, steigerte zwar unseren Apettit wenig, bestaetigte aber, dass unsere Darmflora wirklich bedroht werden koennte und Bioflorina® darum angezeigt war. (Dieses Medikament ist nicht kassenpflichtig und wir tragen damit nicht zu den angekuendigten Praemienerhoeungen bei! ;))
Am naechsten Morgen ist dann einer von uns puenktlich zum Weltmalariatag mit Fieber und Bauchschmerzen erwacht (womit die obige Schleichwerbung fuer das Produkt Bioflorina® wieder relativiert waere). Da der Nordosten von Kambodscha nicht umbedingt fuer den Medizintourismus bekannt ist, waren wir froh, dass es sich offensichtlich weder um Malaria noch um eine ernste Lebensmittelvergiftung handelte, da wir am naechsten Tag bereits wieder beide fieberfrei mit Mietvelos um eine Mekonginsel radeln konnten.
Weil man bekanntlich aufhoeren sollte wenns am besten ist, haben wir die Mietvelos zurueck gebracht und unsere Weiterreise nach Loas fuer den naechsten Morgen frueh gebucht.
Wiedereinmal mussten wir uns durch den Hahnenruf wecken lassen (in Kambodscha nicht sprichwoertlich) und warteten dann auf den Bus.
Nach kurzer Zeit hat man uns mitgeteilt, dass der Bus defekt sei, man uns aber ein Taxi bestellt habe. Ueberrascht von diesem Service wagten wir uns nach weiteren zwei Stunden warten dann doch nachzufragen, von wo dieses Taxi denn komme und wann es den etwa eintreffen werde. "Sie warten noch bis zwei Personen mehr kommen, dann gehts gleich los!" Aha. :-)
So ist dieses "Taxi"/Minibus mit etwa 20 Personen auch bald gekommen und wir fuhren etwa zwei Minuten ans andere Ende der Stadt. Dort hiess es fuer etwa 30 Minuten lang Gepaeck neu tischen und nach weiteren zwei Minuten Fahrt teilte man uns dann mit: "Change bus". Zusammen mit sechs weiteren Passagieren wurden wir in ein Taxi (normales Auto) gesetzt und verliessen so bereits nach drei Stunden warten und umsteigen die Stadt! Fuer solche Abendteuer stehen wir gerne im Morgengrauen auf! ;-)
Obschon wir auf dieser Fahrt viermal "uebergeben" wurden, war das Ueberschreiten der Grenze zu Laos ganz unkompliziert und wir bezogen schon am fruehen Nachmittag Quartier "im" Mekong.
Wir liessen uns fuer eine knappe Woche auf einer gemuetlichen Mekong-Insel auf laotischer Seite nieder und genossen die extrem gelassene und zutiefst freundliche Art der Laotischen-Insulaner sehr!
Obschon die Insel kein Meeranschluss geniesst, ist die Szenerie auf diesen "4000 Inseln" im Mekong, der hier bis zu 14 Km breit wird, wunderschoen und man bekommt spielend ein "Badeferiengefuehl".
Bis jetzt geniessen wir es im gelassenen Laos also sehr und goennen uns ab und zu auch ein feines Beerlao! (Diese Schleichwerbung gilt den 50% Beerlao, die nicht zu Carlsberg gehoeren)
P.S.: Da hier die Regenzeit begonnen hat, werden wir immer zuversichtlicher, dass wir dann auch den Schweizersommer ertragen werden.
Mittwoch, 22. April 2009
Phnom Penh
Sonntag, 19. April 2009
Bamboo-Train und Ankor
Wer jetzt denkt, er könne zu lang geratene Texte einfach rasch überfliegen, spielt mit dem Feuer... Nach unserer Rückkehr führen wir systematische Lesekontrollen durch. Wer also nicht mit uns brechen will, gibt sich etwas Mühe, auch bei überbordernden Schilderungen bis zum Schluss dran zu bleiben. ;-)
Weil wir uns nach der Beruhigung der Lage in Bangkok wieder vom Fernseher und Internet lösen konnten, hatten wir die Möglichkeit zu viert auch ausserhalb des Hotels nach Beschäftigungen zu suchen.
Ziemlich schnell hatten wir uns für einen Tuk-Tuk-Trip zu einem Tempel, mit anschliessender "Bamboo-Train"-Fahrt entschieden. Es stellte sich heraus, dass unsere Entscheidung, statt vier Motorräder mit Fahrern, ein Tuk-Tuk zu nehmen, welches nur die Hauptstrasse benutzen kann, nicht zu einem grossen Nachteil führte. Die sogenannte "Hauptstrasse" war nähmlich auch nicht breiter als drei Meter, bestand nur aus Erde und führte Mitten durch kleine Siedlungen. Der Zustand dieser Strasse ist schon eine verwunderliche Sache, wenn man bedenkt, dass dies die Hauptstrasse zur zweit grössten Stadt Kambodschas (Battambang) ist.
Schon diese Fahrt, mit regelmässigen Sandböen in den Augen, fanden wir ans Abendteuerliche grenzend. Die Fahrt auf dem Bamboo-Train stellte dann allerdings unser Highlight abendteuerlicher Transportmittel dar.
Da die Eisenbahngeleise nur noch selten von Zügen benutzt werden, haben die Anwohner Bambusgestelle gebastelt, auf welchen sie Waren oder Touristen motorisiert auf diesen Geleisen transportieren.
Die Geleise waren alles andere als gut unterhalten und so wurde diese rasante Fahrt zu einem nervenkitzelden Spass! Auch kam es vor, dass sich plötzlich mitten in der Bahn eine Kuh befand oder dass uns ein Gefährt entgegen kam - eines von beiden musste jeweils die Geleise räumen und neben den Schienen auf freie Fahrt warten.
Der letzte Tag Battambang stand dann im Zeichen spezieller Begegnungen. Beim Besuchen eines Tempels (Nummer 278 auf dieser Reise) wurden wir von Mönchen in ihr Wohnhaus gerufen und gebeten, mit ihnen zu essen.
Ein komisches Gefühl, wenn man davon ausgeht, dass sie sämtliches Essen von meist sehr armen Leuten gespendet bekommen.
Aus Anstand reihten wir uns in diese Runde ein und gaben uns grösste Mühe, die auf uns einprasselnden Fragen verstehen zu können. - Mönch: "do you understand?", wir: "hmmm, yes, yes".
In der weltlichen Wirklichkeit sprach uns eine Stunden später ein Gast in einem Restaurant an.
Er heisst Michael, kommt aus Deutschland, ist 53 Jahre alt, Elektroingenieur und lebt seit drei Jahren in Kambodscha. Was dann folgte, war ein stundenlanger Monolog über seine Sicht der Dinge in Kambodscha. Durchaus sehr intressant und bereichernd füer uns. Einige Punkte allerdings blieben bis zum Schluss zimlich unklar oder zweifelhaft. So konnten wir an seiner Initiative für Strassenkinder nichts schlechtes erkennen, sind uns aber nicht ganz sicher, ob er dazu die nötige Ausbildung hat...
So "verarztet" er verschiedene Wunden und näht schon mal zusammen, was auseinander klafft. - alles nach Anleitungen aus dem Internet. (Wie würde man dies in der Schweiz nennen? Kompetenzenüberschreitung? Fahrlässige, schwere Körperverletzung? oder einfach eifriger Samariter?)
Da die Meinung über Leute, die alles in Frage stellen ohne selbst etwas zu leisten im Allgemeinen auch nicht so gut ist, hören wir jetzt auf zu kritisieren und sind froh, dass unter den hier ansässigen, 3000 NGOs, bestimmt auch eine Menge nützlicher sind!
In Siam Reap, der touristischen Hauptzentrale des Landes, sind wir dankbar, dass der schweizer Unterkunftsbesitzer (Entwicklungsprojekt) super Touren auf Lager hat, die die touristischen Massen gekonnt umschiffen. So war es möglich, einige Sehenswürdigkeiten in Gesellschaft zehn anderer Touristen zu bewundern (normalerweise hat es tausende(!!!))
Derweil Tschumi krank das Bett hütete, zogen wir zu dritt von Tempel zu Ruine und machten einigen hundert Kindern klar, dass wir weder an einem Getränk, noch an einem Schal oder Buch Interesse haben.
Ein eindrücklicher und intensiver Abend war gestern, als wir ein Konzert von Beatocello (Dr. Beat Richner, Schweizer des Jahres 02) besuchten.
Ihm gelang es, uns praktisch restlos von seinem Engagement und von der Notwendigkeit dieser Kinderspitäler zu überzeugen.
Angeblich machen er und 2000 kambodschanische Mitarbeiter es möglich, laut unabhängiger Studie, in Kambodscha weltweit das beste medizinische Kosten-Leistungsverhältnis zu schaffen.
Müsste jemand von euch, trotz Wirtschaftskrise, noch Geld von den Steuern "verstecken", wäre eine Spende an die Kinderspitäler in Kambodscha sicherlich eine gute Option!
P.S: Wie wir gehört haben, hat sich der Winter auch in der Schweiz langsam verabschiedet. Solltet ihr noch Tipps im Umgang mit der Sonne benötigen, schreibt uns ungeniert eine Mail (Auf Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit achten). ;-)