Freitag, 3. Juli 2009

Nach Hause - The End

Hallo oder wie es gemäss Kloten Flughafen auf typisch schweizerisch heisst: "Grüezi" (- mit scharfem "i")
Wir wären nun also wieder zu Hause und sehen ein, dass wir diese Tatsache auch auf dem Blog noch kurz bestätigen sollten.

Auf was wir aber verzichten müssen und somit auch ihr, ist ein Abschlussbericht und eine Zusammenfassung unserer Reiseerlebnisse. Viel zu vielfältig waren unsere Erlebnisse und Eindrücke, um sie mit unseren bescheidenen Schreiberfertigkeiten gut leseverträglich auf einen Nenner zu bringen...

Nichtsdestotrotz, wollen wir euch eine Schilderung der letzten Tage nicht vorenthalten und hoffen, dass ihr auch mit uns vorlieb nehmen könnt, wenn wir nicht in schriftlicher Form auf dem Bildschirm auftreten.
Die letzten Tage in Bangkok vergingen wie im Flug. Gut, das Onboard-Entertainment-System und die Qatar-Flugsocken haben damals noch gefehlt, abgesehen davon, verlief aber alles turbulenzenfrei und etwa mit 950 km/h.
Sogar der Flughafenbus ist dem Bangkoker Stau so gekonnt ausgewichen, dass wir am Flughafen noch problemlos genug Zeit gehabt hätten, einer Demonstration der Taksin-Anhänger aus dem Weg zu gehen.
Auch diese blieb aber gänzlich aus und so blieb keine Möglichkeit mehr, den nahenden Gedanken an die Ankunft zu Hause auszuweichen.
Nicht, dass wir uns nicht auf das Wiedersehen mit unseren Lieben gefreut hätten, gar nicht, aber der Gedanke, an diesen Moment des Zusammentreffens nach 220 Tagen, hat uns beide doch sehr nervös gemacht.
Nach dem Qatar-Flug, erneut mit ausgezeichnetem Service, konnten uns dann aber auch unsere weichen Knie nicht daran hindern, unter dem "Keine Waren zu verzollen"-Schild zu unseren herzlichen Empfängern zu schreiten.

Alles war tip-top organisiert und so sassen wir schon knappe zwei Stunden später alle zusammen beim heimischen Brunch...

So haben sie uns das nach Hause kommen doch leicht gemacht. Vergessen haben sie einzig, ausser planmässig für uns an diesem 26. Juni die Heizung an zu stellen. Wir können verstehen, dass es "ausser planmässig" in der Schweiz nicht gibt und eine Inbetriebnahme der Heizung ökologisch fragwürdig gewesen wäre. Unsere Füsse genossen jedoch nicht soviel Einsicht und so erlebten sie, trotz herrlichem Duvet, die für sie schlimmste Nacht der letzten acht Monate.
Im Grossen und Ganzen meint es das Schweizer Wetter ja aber sehr gut mit uns und so wagen wir auch nur in trauter Zweisamkeit und bei verschlossener Tür, leise darüber zu klagen, dass es doch besser noch ein paar Grädchen wärmer wäre... ;-)

Wir beide haben glücklicherweise noch etwas Ferien. Sandro bis im August sein Fachhochschulstudium Informatik in Biel beginnt und Debbie, bis sie eine neue Stelle gefunden hat. (Wer eine Anstellung für eine dipl. Pflegefachfrau Schwerpunkt Psychiatrie im Raum Bern, am besten mit geregelten Arbeitszeiten zu bieten hätte, darf sich gerne mit Debbie in Verbindung setzen.)
Wer uns alternativ zu unseren Plänen für eine Berichterstattung der eigenen Weltreise engagieren möchte (bei Kost, Logie und Verkehrsmittel sind wir sehr stille, anspruchslose und diskrete Reisebegleiter) soll doch auch dies bitte bei uns deponieren.

Noch ein Wort zu unserem Blog: Es hat uns extrem gefreut, dass ihr so zahlreich und regelmässig unsere Reise mitverfolgt habt!!!
Einige von euch haben uns mitgeteilt, dass sie unsere Zeilen regelmässig während der Arbeitszeit gelesen haben. Wenn irgend möglich, möchten wir die Verantwortung für den volkswirtschaftlichen Schaden in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten aber von uns weisen. Wenn ihr Geldvorderungen und Schuldzuweisungen also von uns halten könnt, bleibt uns einzig ein grosser Dank an euch übrig! Danke habt ihr so regelmässig mit gelesen, danke haben uns einige von euch auch regelmässig liebe Kommentare und Mails geschrieben.



PS (Da wir wieder zu Hause sind, getrauen wir uns nicht mehr, dieses "P.S.:" in einer nicht Duden konformen Art zu schreiben) Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!

Dienstag, 23. Juni 2009

Go west (in Kuerze)

In Bangkok gibt es so viel zu sehen und zu erledigen, dass wir, obwohl von der Insel noch frisch ausgeruht, kaum Zeit finden, das Erlebte schriftlich mitzuteilen.
Die Sandflohbisse sind vergangen, das Hautbild ist von der Sonne nach wie vor um fuenf Jahre gealtert und der Sand ist langsam aus unseren Schuhen und Kleidern verschwunden.
In der Hauptstadt haben wir unser Lieblingsquartier bezogen und haben bald damit angefangen, ueberfaellige Erledigungen zu taetigen.
So hat sich der chronisch zum WC Hingezogene endlich zu einem Arzt gewagt und war vom guten Service ueberzeugt. Ohne Anmeldung kann man einfach in eine luxerioese, moderne Klinik marschieren, sich von einem Arzt auf englisch beraten lassen und das Labor teilt die Untersuchungsergebnisse bereits einen halben Tag spaeter mit. Alles wirkt sehr zuverlaessig, modern und die ganze Behandlung kostet inkl. Medikament nicht viel mehr, als die diskutierte Praxisgebuehr in der Schweiz. (-> Die wild gewordenen Darmwindungen scheinen besaenftigt zu sein)

Weil uns die innere Wiederherstellung noch nicht ganz gereicht hat, gaben wir unser oberes, aeusseres Erscheinungsbild in die Haende eines Frisoers. Wobei das Ergebnis bei Debbie sehr erfreulich ausgefallen ist, kann man bei Sandro von wenig Erfolg sprechen...
Er ist froh, steht in naechster Zeit kein Vorstellungsgespraech an, denn ausser bei der Armee oder anderen Kaebslivereinen, wuerde diese knappe Haartracht wahrscheinlich nirgends ins Profil passen.

Weil man in diesem Land also nicht einmal im Gesundheitswesen sein Geld gross verlieren kann, war klar, dass wir uns nach anderen Investitionen umsehen mussten.
Der grosse Wochenendmarkt schien dafuer geeignet. Zwei Tage lang haben wir gefeilscht, gesucht, gekauft und gestaunt.
Relativ rasch wurde klar, dass die 20 Kg-Gepaeckslimite bedrohlicher wird, als die zur Neige gehenden finanziellen Mittel.

Einige Verhandlungen liefen durchaus erstaunlich, ja belustigend:

- Wieviel kostet dieses T-Shirt?
> 199 B
- Oh, das ist zuviel.
> Wieviel wollen Sie bezahlen?
- Hm, hoechstens 90 B
> OK!
So wird man schneller zum Besitzer von neuen Waren, als man gedacht hat. Weil jeder (fast jeder) Wochenendmarkt am Sonntagabend endet, wir uns aber noch immer im Kaufrausch befanden, wechselten wir am Montag in ein grosses Warenhaus. Dort ist es zwar unangenehm kuehl, shoppen kann man aber auch! ;-)


Da praktisch jedes groessere Warenhaus auch ueber einen Kino verfuegt (meist mit etwa acht Saelen) lockerten wir unsere Warenraubzuege jeweils mit einem Film etwas auf. Der neue Pixar Film "Up" war unterhaltsam, wobei der Film "17 again" wohl der schlechteste Film war, den wir je gesehen haben..!
Diese Kinos mussten waehrend "Titanic" der Renner gewesen sein. Auch mit Faserpelz fuehlt man sich den Erfrierungsopfern schnell sehr nahe.

P.S.: Sattelt die Pferde, wir reiten aus!

Sonntag, 14. Juni 2009

Dolce far niente am Sonntag!

Den Anlass fuer diesen Blog-Beitrag gleich zu Beginn: Uns ist vollkommen bewusst, dass heute Sonntag ist!
Dies scheint uns ein untruegliches Zeichen dafuer zu sein, dass wir den Weg der Resozialisierung bereits eingeschlagen haben.
Jawohl, heute ist Sonntag der 14.06.09, keinesfalls gleichzusetzen mit einem Freitag oder gar einem Montag!
Soweit zu den sensationsverdaechtigen Beweggruenden dieses Textes, soweit die Beschreibung unserer inneren Haltung.

Sollte sich jemand weniger fuer den Stand unseres mentalen Rueckkehr-Prozesses intressieren, haben wir dafuer Verstaendnis. Solchen Lesern moechten wir gerecht werden, indem wir kurz aus unserem recht sorglosen, sonnigen Leben auf der Insel berichten. Morgens haelt uns wenig im Bett, fuehlen wir uns doch nach einer Nacht auf der steinharten, durchgelegenen Matraze nur wenig mit dieser verbunden. Oeffnen wir allerdings die Tuer unseres Bungalows, erschliesst sich uns jeden Tag aufs Neue, eine fast kitischg schoene Kulisse!
Durch das liebevoll angelegte tropische Gaertchen, erblicken wir hinter dem weissen Sandstrand das tuerkis schimmernde Meer.
Freudig begruesst uns unsere Haushuendin, die sich entschlossen unserem Schutz verpflichtet hat, mangels Flohband aber auf Streicheleinheiten verzichten muss. Die Huendin besitzt eine sympathische Zahnfehlstellung - wer uns kennt weiss, weshalb uns dies mit ihr verbindet. ;-)

Unsere verspannten Glieder versuchen wir jeweils abzulenken, indem wir uns noch vor dem Fruehstueck eine Weile unseren mehr oder weniger spannenden Lektueren hingeben. (Sollte uns jemand raten wollen, unsere verspannten Koerper besser mit Fruehsport am Strand zu lockern - sinnlos! Wir haben gerade Ferien! ;-) )

Hat uns unser morgendliches Verlangen nach Nahrung dann doch zu der 20 Minuten entfernten Nudel-Kueche getrieben, bereuen wir diese Ertuechtigung praktisch nie und geniessen ein blitzschnell zubereitetes Thai-Gericht.
Zurueck beim Bungalow schmieren wir unsere Koerper mit Produkten von Beiersdorf ein und richten uns mit Liegestuehlen am Strand ein. Anschliessend folgen Rituale, die sich jeden Tag in Laenge und Reihenfolge leicht unterscheiden. Lesen, baden, sonnen, frisch gefallene Kokosnuesse knacken und verspeisen, sowie kratzen.
Kratzen, ja! Derweil die Wolken naemlich weitgehend gewichen sind, hat uns ein weit nervenderes Uebel befallen. Sandfloehe! Die kleinen Biester sind nicht zu baendigen und die Bisse jucken tagelang aufs Unangenehmste.

Mittlerweile haben wir uebrigens herausgefunden, dass wir den Strand doch nicht ganz fuer uns alleine haben. Wir teilen ihn mit zwei anderen Paaren. Bei 12 Km Strand bleiben so aber immer noch 2 Km pro Person, fuer uns voellig i.O! ;-)


P.S.: Jaehrliche Todesfaelle durch fallende Kokosnuesse weltweit: 150.

Donnerstag, 11. Juni 2009

Koh Mak

Mittlerweile haben sich die Blog-Beitraege auf Papier etwas angesammelt, da weit und breit kein Internetzugang zu finden war. Obschon der Chef des Tourismusbueros stolz verkuendete, er sei selbst Blogger, waere er maximal bereit gewesen, uns seinen Buerocomputer fuers Mailchecken zur Verfuegung zu stellen... ;-)
Wer sich also einen chronologichen Ueberblick ueber unsere Feriengeschehnisse waren will, sollte mit dem Beitrag weiter unten beginnen.

Nach einigen weinigen, weiteren Verwirrspielen und kleinen Betruegereien der lokalen Transportbueros fanden wir dann tatsaechlich unseren Platz auf dem einzigen "Speed Boat" richtung Koh Mak.
Diesen Platz teilten wir uns mit der halben Inselbevoelkerung und deren Wocheneinkaeufe. Auf dem Boden lagen Schachteln voller Teakholzparkett fuer eine Resort Renovation, Saecke voller Fruechte, Stromkabel, sowie Zementsaecke fuer die Bungalows am Strand. In windeseile, leider nicht ganz so sanft, befoerderte uns dieses Hochgeschwindigkeits-Boot vorbei an Koh Chang und einigen winzigen Inseln auf unser ausgewaehltes Koh Mak. Einer der Bewohner nahm uns nach der Ankunft mit seinem Auto mit an den Strand und wir entschieden uns nach dem Abklappern verchiedener Optionen fuer einen Bungalow (Bretterverschlag) in erstklassiger Lage.

Der Bungalow befindet sich am weissen Sandstrand direkt am Meer. Momentan geniesst dieser Strand sogar den Namen "VIP Private Beach", da wir weit und breit die einzigen Gaeste sind, Wahnsinn!
Fuer den Preis, fuer den man in der Schweiz ein grosses (immerhin) Bier erhaelt, wird uns hier ein einfacher Bungalow mit Strom, einem Bad und neuem Moskitonetz zur Verfuegung gestellt. So wahrschinlich in keinem Reisekatalog der Welt...

Da das laute Geraeusch der Brandung beruhigend und einschlaefernd wirkt, bemerken wir kaum, dass das Bett fast so hart ist wie ein Brett.
Kurz nach dem erwachen machen wir, noch im Pyjama, einen Spaziergang am Strand, stets begleitet von einem Rudel Hunden, bei welchem wir kurz nach der Ankunft ungefragt zu den Anfuehrern erkohren wurden.

Diese treuherzigen Flohfaenger folgen uns auf Schritt und Tritt und keiner von ihnen, wuerde unsere hirarchische Postition in Frage stellen.
Wuerden sich jetzt noch die grauen Wolken verziehen, liesse sich dieses Fleckchen Erde kaum vom Paradies unterscheiden lassen.

P.S.: Bis jetzt haben wir auf unserer Reise in 64 verschiedenen Betten, einmal in einem Flugzeug, einmal auf einem Schiff, zwei Mal im Zug und drei Mal im Bus uebernachtet.

Bangkok, Laem Ngop

Um unseren "Ferien", dem Meer, naeher zu kommen, mussten wir eine Zwischennacht in der Drehscheibe Bangkok (der offizielle Name der Stadt lautet frei uebersetzt: Grosse Stadt der Engel, Heim der heiligen Juwelen, grosses, uneinnehmbares Land, grosses und bedeutendes Koenigreich, koenigliche und herrliche Hauptstadt, geschmueckt mit neun wertvollen Edelsteinen, Koenigshaus und grosser Palast, heilige Schutzstaette und Heim der wiedergeborenen Goetter) einlegen. Wieder wurden wir positiv ueberrascht, wie unkompliziert wir mit dem oeffentlichen Stadtbus direkt vor unsere Wunsch-Herberge gelangen konnten - und das sogar gratis... (Niemand hat uns nach Geld gefragt, und kein anderer Gast hat bezahlt. Unsere These lautet: am Sonntag ist der oeffentliche Verkehr gratis.)
Kurz nach dem Einschreiben im Gaestehaus beeilten wir uns in die Touristenhochburg Th Khao San, um vor der Insel dringend noch unsere Traveller-Cheques zu Barem zu machen. Wieder einmal wurde uns erst im letzten Moment bewusst, dass die Welt gerade Sonntag feiert und die Khao San Road wahrscheinlich der einzige Ort in Thailand ist, an welchem auch Sonntags die Bankkunden bedient werden. Schwein gehabt!

Nach dem Austauschen unseres deutschsprachigen Buechervorrats schlenderten wir durch den uns inzwischen schon recht vertraut gewordenen Stadtteil und beobachteten unter anderem Neuankoemmlige aus Europa bei merkwuerdigen Verhaltensweisen. Beispielsweise gibt es tatsaechlich solche, die bei einer roten Ampel davor zurueck schrecken, die Strasse zu ueberschreiten... Aber wir ueben uns in Verstaendnis, denn sehr bald werden wahrscheinlich auch wir uns wieder nur in der Sicherheit des gruenen Mannes wiegend, ueber die Strasse wagen. :-)

Nachdem wir unsere Besorgungen fuer die Ferien erledigt hatten (Geld, Buecher, Sonnencreme, Moskitospry) machten wir uns anderen Tags frueh auf in Richtung "Koh Mak".

"Koh Mak" ist eine kleine Insel etwa 350 Km suedoestlich von Bangkok, neben Koh Chang. Die Insel wurde uns von einer Schweizer Kollegin waermstens empfohlen und wir wollten uns daher von Lonely Planets Warnung: "Der Besuch der Insel empfiehlt sich nur in der Hauptsaison [...]" nicht verunsichern lassen.

Da wir im Internet nachgelesen hatten, dass die einzige Faehre um 15 Uhr ablegt, hat es uns schon etwas aus der Ruhe gebracht, dass der Stadtbus fuer EWIGKEITEN im bangkoker Chaos stecken blieb. Schliesslich erreichten wir dann doch noch den Fernbusbahnhof und erklaerten beim Ticketschalter, wo wir hinwollten.

Der Dialog spielte sich in etwa so ab:
-Where you want go?
> To Koh Mak
- Ah you want go Koh Chang?
> No, not Koh Chang, to Koh Mak.
- Koh Mak? Ok, Koh Chang.

Dass erst nach laengerer Diskussion unter den Angestellten im Stationsbuero klar war, wo wir hinwollten, beunruhigte uns nur wenig mehr, denn die Faehre fuer diesen Tag hatten wir eigentlich schon aufgegeben.

Der staatliche Bus war flott unterwegs und nach stuendlichen Abschaetzungen stieg die Hoffnung wieder, die Insel vielleicht doch noch am selben Tag zu erreichen. Nach laengerem gebanntem Starren auf die Uhr, erreichten wir den Pier tatsaechlich um 14.53 Uhr!

Wir stuermten aus dem Bus und wollten uns so schnell wie moeglich ein Ticket fuer die Faehre besorgen.

Der Junge aus dem Faehrenbuero verstand die Aufregung nicht, da die einzige Faehre sowieso um 14 Uhr gefahren sei. Er empfehle uns aber, sofort nach Koh Chang zu reisen (dieses Buero verkaufte anscheinen nur Tickets nach Koh Chang) und dann von dort, einen Tag spaeter nach Koh Mak. Auf unsere Rueckfrage, ob in der Nebensaison denn ueberhaupt Schiffe von Koh Chang nach Koh Mak verkehren wuerden, musste dies der selbe Angestellte verneinen... So verkauft man Tickets! ;-)

Nachdem wir also in diesem kleinen Kuestenort ein Zimmer bezogen hatten, um uns ein Faehrenticket fuer den naechsten Tag zu besorgen, wurde die Verwirrung komplett. Uns wurden etwa sechs verschiedene Zeiten genannt und immer wenn wir uns fuer eine entschieden hatten, hiess es: "Ah nein, doch nicht. In der Nebensaison scheinbar nicht."

Nichts desto trotz hatte ein Buero den Mut, an einer Zeit fest zu halten und verkaufte uns ein Ticket. Wir sind gespannt, ob uns dieses Ticket heute Nachmittag wirklich nach Koh Mak bringen wird...

Koh Mak in der Nebensaison haben wir bis jetzt noch nicht gesehen, aber selbst der Kuestenort Laem Ngop scheint seit der letzten Hochsaison keinen einzigen Touristen mehr gesehen zu haben.

P.S.: Das Fehlen von anderen Touristen ist eine ausgezeichnete Uebung fuer uns. Auch Uttigen, bzw. Niederscherli sind keine bekannten Touristenhochburgen.

Freitag, 5. Juni 2009

Im Suedosten nicht viel Neues...

Weil es bei uns jetzt taeglich regnet, waehlten wir von Chiang Mai nach Pai den Bus, statt dem empfohlenen Roller als Verkehrsmittel.
Dafuer mieteten wir den Roller (Honda, 125cc, Automat) dann in Pai, dem Touristenzentrum ohne vielen Touristen (Nebensaison). Dieses Gefaehrt fuehrte uns souveraen zu den heissen Quellen und zu einem Wasserfall. Alles durch wunderbar abgelegene, ruhige Umgebungen und Wege.
Am Abend konnten wir uns dann aergern, hatten wir die Unfall und Schadensversicherung abgeschlossen. Wir hatten weder einen Unfall noch sonstige Schaeden (am Roller). Demzufolge hatten sich die 1,50 CHF Versicherungspraemie klar nicht gelohnt. ;-)
Pai beherbergt so viele Kuenstler und sonstige Gesundheitssuchende, dass in jedem Restaurant und an jedem Essensstand jedes Gericht auch fleischlos, mit Tofu erhaeltlich ist. Darum, danke liebe Gitarristen, Seidenmaler und Yogis!
Der Rueckweg nach Chiang Mai mit 724 Kurven war selbst nach der Einnahme von zwei Itinerol®-Dragees (nicht kassenpflichtig, um auch diesmal euch Praemienzahler nicht weiter zu beunruhigen) ein hartes Stueck. Kraeftig geruehrt, nicht geschuettelt (auch wir moegens lieber umgekehrt) wechselten wir in Chiang Mai den Bus Richtung Sukothai fuer weitere sechs Stunden Fahrt.

Nach der Besichtigung der alten Ruinen von Sukothai wollen wir Nordthailand ziemlich direkt verlassen und noch einmal ans Meer eilen. Wir haben beschlossen, doch kein Nachdiplom-Studium in Tempel-Architektur oder Archiologie mehr zu machen und denken darum, eine Woche "Ferien" passt daher gut in unser Schlussprogramm (Schluss-Bouquet?).

P.S.: Koenig Bhumibol, welcher seine Studienzeit in Lausanne verbracht hat, ist auch hoechster Pfadfinder von Thailand.

Samstag, 30. Mai 2009

Kochkurs

2 EL Soyaoel
4-6 kleine Knoblauchzehen (mit Schale)
100g Tofu
2 EL geroestete Erdnuesse
100g Reisnudeln
30g Soyasprossen
2 Fruehligszwiebeln
1 Limette
Richtig zubereitet ergibt das ein koestliches, klassisches "Pad Thai".

Waehrend eines Tages wurde uns die Zubereitung von sechs verschiedenen Thai-Gerichten im Schnellverfahren "gelehrt".
Mit den anderen Kochkursteilnehmern, alle in den fruehen 20ergn, bestritten wir zuerst einen Rundgang auf dem Markt.

Dort wurden uns die klassischen Zutaten der Thai-Kueche gezeigt und die Herstellung der verschiedenen Fischsaucen und Pasten wurde bis ins Detaill erklaert. Wer also in der Sauce mit den kleinen, zerstueckelten Fischen noch die Made, mit denen sie gefangen wurden findet, soll nach Thai-Volksmund Glueck bekommen.
Diese Schilderungen waren ja scho mal ein geschmackvoller Einstieg in einen Tag kochen! In der Schule ging dann alles Schlag auf Schlag: Wir ruesteten die vorproportionierten Zutaten, warfen sie nach Anleitung in der richtigen Reihenfolge in den Wok und verkoestigten jeden Gang direkt anschliessend mit mehr oder weniger Genuss.


(Sandro beim Kochen)

Derweil wir assen, wurden die Woks abgewaschen, die Arbeitsflaeche geputzt und die Zutaten fuers naechste Gericht wurden jedem bereit gelegt. (Aha, so also das Erfolgsrezept, wie Kochschule auch in der Schule mehr Spass machen koennte)
Da alles recht zackig ging, und wahrscheinlich etwa die haelfte aller Zutaten in der Schweiz nur schwer erhaeltlich sind, darf also niemand erwarten, von uns jemals so bekocht zu werden... :-(

(Debbie nach dem Verzehr der eigenen Suppe)


Als Erlebnis hat es aber jedenfalls Spass gemacht!
P.S.: Schon mal Klebreis mit Mango probiert? MINDESTENS ebeso gut wie Vermicelle mit Meringue.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Chiang Mai

Nun sind wir also wieder in Thailand. Ein schoenes Land und scheinbar der beste Ort in Suedostasien um sich fuer einen Wiedereinstieg ins zentraleuropaeische Leben vorzubereiten. Auf der Strasse scheint mindestens jedes dritte Gesicht ein europaeisches zu sein und an Komfort à l'europaine mangelt es nicht.

Im Allgemeinen seien Reisende von der Stadt Chiang Rai nicht besonders angetan. Uns gefiel es waehrend den zwei Tagen die wir dort waren aber eigentlich ganz gut!
Unser Guesthouse war eine begruente Oase mitten im Zentrum, abends gab es auf dem Nachtmarkt gutes, guenstiges, thailaendisches Essen und dazu musikalische Live-Unterhaltung. Auch der Buchhaendler um die Ecke konnte unsere Beduerfnisse gut stillen. Da auch er Europaeer aus dem deutschsprachigen Raum, befindet sich in seinem Haus ein ganzer Raum voller deutscher secondhand Literatur. Wie parktisch! (Fuer uns gabs Simeonon und Hugo Loetscher)

Im tiefgekuehlten Bus gings nach zwei Tagen in die Stadt, fuer die scheinbar alle Thailaender schwaermen: Chiang Mai.

Auch hier will man uns wieder an zu Hause gewoehnen. Im Guesthouse liegen "Schweizer Illustrierte" auf und auf der Menukarte steht Zueri Geschnetzeltes und Roesti...

Alldem koennen wir widerstehen, wo wir nach mehr als zwei Monaten ohne Pizza allerdings nicht starkt bleiben koennen, ist der Italiener mit Holzofen. Uh, das war koestlich!

Auch Chiang Mai scheint voller deutschsprachiger Buecher zu sein. Diesmal waehlten wir Martin Suter, Patrick Sueskind und einen Lonely Planet in deutscher Fassung. Das selbst der Lonely Planet auf deutsch erhaeltich ist, war eine bittere Pille fuer uns, denn so sind nun auch die letzten Chancen geschrumpft, unser Englischleseverstaendnis zu trainieren...

Da Strom aber bekanntlich den Weg des geringsten Widerstandes geht, hatten wir keine andere Wahl - oder so! ;-)

Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Stadt, liessen wir es uns in einer Wellness-Bude gut gehen. Nicht mit einer Thai-Massage, denn das erste und moeglicherweise letzte Mal, wo wir dies ausprobierten, schmerzten unsere Koerper fuer etwa zwei Tage, sondern mit einer europaeisch angehauchten wohlfuehl Oel-Massage und fuer Debbie mit einer Gesichtsbehandlung. Wirklich erstklassig! Die Manicure die Debbie zudem einfreste, gelang allerdings nicht so wirklich... Tatsaechlich koennte man das Ergebnis wahrscheinlich kaum von einem Schulmaedchenexperiment unterscheiden. (Der Nagellackentferner war glucklicherweise spottbillig.)



Gedankenauflockerung: Kunst mit Litchis

P.S.: Da wir uns bald wieder mit dem Konsum in heimischen Gefilden beschaeftigen muessen, haben wir eine kurze Vor-Recherche betrieben. Momentan waere also gerade Anna's Best Pizza Margherita fuer Fr. 9.60 statt Fr. 19.20 im Migros erhaeltilch oder Nektarinen gelb Fr. 4.20 statt Fr. 8.40 im Coop Aktion.

Montag, 25. Mai 2009

Laos - Thailand

Die letzten Tage verbrachten wir wie geplant, wie im letzten Blog-Beitrag angekuendigt. Zwei Tage geniessen in Luang Prabang, zwei Tage gemaechlich auf dem Mekong Richtung Thailand.
Ganz unplanmaessig, uns mit soviel Spontanitaet selbst ueberraschend, gestaltete sich allerdings der letzte Tag in Luang Prabang.
Am Morgen wollten wir unser balkonisiertes Zimmer nur schnell zum Geldwechseln verlassen und wurden dann hinterruecks von einem TukTuk-Fahrer angesprochen, ob wir nicht den Wasserfall anschauen wollten.
In Bruchteilen einer Minute entschieden wir uns, zu den schwedisch, kanadischen Touristen ins TukTuk zu steigen und unseren Ausflug zur Geldwechselstube, mit einem Aufpreis von drei Franken, zu einem Wasserfallbesuch auszudehnen.
Ehe wir uns versahen, wanderten wir in der Ausruestung, die Geldwechsler gerne tragen, durch den Urwald. Die Szenerie war wunderschoen! Tief blaues Wasser, ueppiges Gruen und erfrischende Berieselungen von den tosenden Wasserfaellen.
Dass wir nicht ganz auf Urwald eingestellt waren, merkten wir, weil uns die "Ausruestung" fehlte, den Blutegel zu entfernen, der sich leise in Sandros Fuss gebohrt hatte. Wir moechten an dieser Stelle (Sandro moechte nicht) nicht weiter auf den Blutegel-Vorfall eingehen, weil dies Marco Tschuy eine zu grosse Befriedigung einheimsen koennte...
(Diesem ist vor drei Jahren bei einem Jungel-Spaziergang auf Borneo dasselbe zugestossen, wobei ihn Sandro dafuer nur auslachen konnte.)
Nur soviel, das kleine schliefrige Ding hat es tatsaechlich fertig gebracht, unbemerkt durch die neuen Columbia®-Socken eine Fussvene zu finden und diese zu punktieren! (@Marco: leider kein Foto davon, beim Geldwechseln haetten wir die Kamera nicht gebraucht.)
Trotzdem hatte sich dieser fuenf stuendige Umweg beim Geldwechseln sehr gelohnt!

Mit nur guten Erinnerungen verliessen wir die Stadt Luang Prabang auf dem Mekong in Richtung Thailand. Diese Fahrt dauerte rund 19 Stunden und teilte sich in zwei Tagesportionen. Sehr gemuetlich, Sehr schoen!

So lautet auch unsere Meinung zu Laos - wirklich sehr schoen und das ganze Land extrem gemuetlich!

Nach 30 Tagen ist unser Visum abgelaufen und wir verlassen das Land ohne physischen Zwang.
Der Grenzuebergang am Mekong scheint auf Selbstverantwortung zu setzen; beim Kontrollposten mischen sich Einreisende mit Ausreisenden.
Auf der Vordersteite eines Schildes steht "Check-Out" auf derHinterseite "Check-In" - ach wie laotisch uns diese ganze Szene doch erscheint!

Auf der anderen Seite des Mekong werden wir von Mitarbeitern des thailaendischen Gesundheitsamtes mit Hygienegesichtsmasken empfangen. Bevor es einen Stempel in den Pass gibt, muss jeder zum Fiebermessen antreten.
Hier also der Ort, wo man auch als nicht Tagesschau-"Schauer" ueber die Schweinegrippe informiert wird. Fuer uns aber kein Problem, wir sind "clean".

Waehrend der Busfahrt von der Grenze Richtung Chiang Rai befaellt uns ein kleiner Kulturschock. Die Strassen sind wieder alle geteert, doppelspurig und ein solid gebautes Haus reiht sich ans andere.

Nicht auszumalen also, wie unsere sensiblen Gemueter reagieren werden, wenn wir in rund 30 Tagen Schweizer Boden betreten.

P.S.: Ein Postskriptum oder auch Post Scriptum (von lat. „post“: hinter, nach und „scribere“: schreiben) ist ein Anhang an einen Text. Deutsche Bezeichnungen sind Nachschrift, Nachsatz und die Abkürzung ›NS.‹. Es wird oft in Briefen oder ähnlichen Kommunikationsvarianten wie E-Mail oder Usenet verwendet. Eine ähnliche Verwendung hat Nota bene, abgekürzt N.B.

(Wir haben mittlerweile herausgefunden, dass die korrekte Schreibweise "PS" waere; wir ziehen die Sache mit "P.S." nun aber noch voll durch)

Donnerstag, 21. Mai 2009

Luang Prabang

Unsere Expediton ist weiter nach Norden vorgedrungen - gut, im klimatisierten VIP-Bus geht das "Expeditions-Feeling" etwas verloren, wahr ist aber, dass wir den Weg nach Nord-Laos gefunden haben und mit Luang Prabang einen der Laos-Hoehepunkte erreicht haben. Tatsaechlich finden wir das UNESCO-Weltkulturerbe so schoen und gemuetlich, dass wir diesen Stopp einstimmig (2 dafuer bei 0 Enthaltungen) als einen der Hoehepunkte unserer Reise erkoren haben.





Luang Prabang begruesste uns mit einem Feuerwerk an Farben: rote Blueten verstroemen ihren Duft, hunderte von Moenchen in safranfarbenen Gewaendern ziehen durch die Strassen, Tempeldaecher glaenzen golden oder leuchtend braun und saftig gruene Baeume saeumen das Flussufer.


Viele Gebaeude aus der franzoesischen Kolonialzeit sind restauriert und die Folgen der UNESCO Regeln lassen die Stadt wunderbar harmonisch und praechtig erscheinen. Ein Tessiner-Reisender, den wir hier trafen meinte: "Isches e suber wie ire Schwiz!" Die zum Teil engen Gaesschen erinnern uns an den schweizer Teil im Europapark (Walliser Dorf) . Wie in Rust ist auch hier der franzoesische Teil gerade nebenan: ueberall Baguette-Verkausstaende und franzoesisches Flair in den Strassen. Europapark untypisch sind die zahlreichen Fleisch- und Fischspiesschengrillstaende auf den Strassen.

Der Nachtmarkt (spaetestens um 21 Uhr ist Schluss) unterscheidet sich von allen anderen die wir bis jetzt in Asien gesehen haben - die Stimmung ist extrem entspannt, die Verkaeufer sind unaufdringlich und zurueckhaltend und die Waren sind ueberwiegend Selbsterzeugnisse der Verkaeufer. Eine wahre Bedrohung fuer unser Reisebudget - wir haben solange gefeilscht und gekauft, bis unser Vorrat an kip aufgebraucht war (fuer eine Flasche Wasser hat es noch gereicht).

Die naechsten zwei Tage steht noch das weitere Geniessen der Stadt Luang Prabang auf dem Programm, bevor wir dann versuchen, auf dem Mekong bis an die thailaendische Grenze zu kommen.



P.S.: Sollte jemand seinen Thailand Lonely Planet gegen unseren Laos Lonely Planet tauschen wollen, bitte melden! Favorisierter Tauschort: Grenzuebergang Laos/Thailand bei Houay Xay.

Mittwoch, 20. Mai 2009

2 Jahre Sandro & Debbie...





P.S.: Irgendwie wollte uns keine vernuenftige Einstellung gelingen... Dafuer ist aber alles ungeschminkt und unretouchiert. (Beerlao-Flaschen sind gross...)

Donnerstag, 14. Mai 2009

Vientiane - Vang Vieng

Nachdem Sandro in Pakse die Herrschaft ueber seinen Darm wieder errungen hatte, (schon wieder gabs einen Fruehlingsputz freihaus) zogen wir mit einem Zwischenhalt im beschaulichen Thakhek weiter in die Hauptstadt Vientiane.
Vientiane besitzt soviel kolonial-europaeischen Charme, dass selbst die Preislisten der Unterkuenfte meinen, sie koennten halbe Europaeer sein. Der Mix aus europaeischen Einfluessen und asiatischem Alltag, macht Vientiane wunderbar einladend. Die Stimmung ist sehr friedlich und das gute Angebot von Essen aus allen Teilen der Welt koennte einem dazu verfuehren, laenger zu bleiben als es der Reiseplan vorgesehen hat. Wir haben uns aber vorallem auch niedergelassen, weil wir von der thailandischen Botschaft noch ein Visum benoetigten (leider sind die Zeiten vorbei, wo man auch bei der Einreise ueber Land automatisch 30 Tage Bleiberecht bekam).
Da Thailand gerade Aktionsmonate hat, mussten wir fuer diesen Kleber im roten, nicht biometrischen Pass keinen einzigen Bath bezahlen. Einzig laecherliche vier Stunden mussten wir dafuer auf der Botschaft warten. Wirklich nicht viel, wenn man bedenkt, dass wir dem Sans-Papier-Dasein so knapp, aber elegant entkommen sind.
Im Stadtzentrum ist uns das nicht auffallende, Schweizer Konsulat aufgefallen...
Es teilt sich die Raeumlichkeiten mit einem Reisebuero und ist taeglich von 9 - 11 Uhr geoeffnet - ach wie bescheiden und rationell wir Schweizer doch sind.












Im Kontrast dazu leistet sich ein bekanntes, privates Hilfswerk weit prunkvollere Bauten...
Sicher eine Genugtuung fuer jeden Spender, wenn er sieht, dass man sich von seinem Geld, (neben Gaben fuer Beduerftige) auch gescheite Buerogebaeude leistet...
So haben wir nach dem Urteilen ueber Architektur, ohne die Hintergruende dazu zu kennen, die Hauptstadt wieder verlassen und jetzt zwei wunderschoene Tage in Vang Vieng verbracht.
Dieses Staedtchen ist bekannt fuer sein touristisch sehr florierendes Zentrum und fuer seine berauschende Kueche (Marihuana-Pizzas, Pilz-Shakes und Opium-Gebaecke). Beides haben wir gemieden und uns stattdessen an der wunderschoenen Umgebung berauscht.
Die Huegel und Berge direkt vor unserem Guesthouse waren wunderschoen und boten eine gute Kulisse fuer zwei laengere, schweisstreibende Wanderungen.

P.S.: Tschumi und Remo fliegen heute zurueck in die Schweiz - so etwas koennte uns auch bald passieren...




Donnerstag, 7. Mai 2009

Pakse - TadLo - Pakse

Von den Mekong-Inseln kommend, haben wir in der Provinz-Hauptstadt Pakse einen Halt eingelegt, um unsere Portmonnaies mit Lokalwaehrung aufzufuellen (fuer die wirtschafts-geo Interessierten: "Kip", in Laos bentutzt man Kip) und um unsere Korrespondenz via ADSL-Internet à jour zu bringen.
Da bloederweise gerade Sonntag war (mittlerweile haben wir jegliches Gespuehr dafuer verloren) wollte uns bei der Bank niemand die Tueren oeffenen und im Internetcaffee hat ein Computercrash einiges an Tipparbeit verschluckt.
Demnach nur maessig begeistert von den Vorzuegen der Stadt, reisten wir wieder ins abgelegene Gruen. TadLo, ein kleines Dorf in der Hoehe, erschien uns als geeigenet, um nicht mit Computerproblemen oder einflussreichen Geschaeftsoeffungszeiten konfrontiert zu werden.

In der ersten Unterkunft, zeigte man uns nur das einfachste Zimmer, obwohl noch alle frei standen. Einerseits waren wir froh, sehr schnell eine ins Budget passende Option gefunden zu haben, andererseits hat es uns doch recht beunruhigt, wie unsere Erscheinung wohl auf die Lokalbevoelkerung wirken muss - "in 80 Tagen vom wandelnden Geldautomaten zum Mitleid erregenden Clochard?"
Aba, unsere Finanzen stimmen soweit, wir sind zufrieden mit einer Matratze auf dem Boden und was andere ueber uns denken, sollte uns sowieso egal sein! ;-)
Obwohl uns in TadLo nicht mehr ganz alle Menschen so ueberschwaenglich freundlich erschienen (aber immernoch freundlich), hat uns die Umgebung sehr zugesagt!


Ein Wander-Trekking fuehrte uns entlang von Fluessen, durch Waelder und in entlegene Siedlungen.
Das Elefanten-Trekking war ausserdem ein ganz besonderer Spass! Die scheinbar gut gehaltene und gut gepfelgte Elefantendame trug uns waehrend knapp zwei Stunden durch unwegsames Gelaende, welches zu Fuss kaum haette bewaeltigt werden koennen.
Ganz ohne Zwang schaukelte sie uns durchs Gruene und verzehrte hie und da eine Bambus-Staude (Ruessel ausfahren - Strauch ausreissen - Blaetter einfresen).

Das beschauliche TadLo liegt so hoch, dass die Temperaturen Nachts tatsaechlich deutlich unter 20 Grad sinken. Diese untropischen Verhaeltnisse koennen auf die Dauer nichts fuer uns sein und darum befinden wir uns bereits wieder in der Provinz-Hauptstadt Pakse.


P.S.: An einem Donnerstag wechselt die BCEL-Bank gerne Reisechecks in Kip. Auch der Computer verhielt sich dieses Mal ziemlich kooperativ.

Sonntag, 3. Mai 2009

Kratie - Laos

Da wir in Phnom Penh ganz per Zufall (schon wieder zwei Wochen her), einen klimatisierten Bus erwischten, heilte unsere beissende Miliaria waehrend dieser sieben stuendigen Fahrt gegen Norden ganz von selbst ab - was fuer eine Befreiung.

Ueber den Zielort dieser Fahrt aeusserte sich ein Schweizer, den wir getroffen haben, wie folgt: "Die Menschen sind sehr freundlich, die Stadt aber ist extrem schmuddelig!"

Unbeeindruckt von seiner Einschaetzung haben wir ihm damals noch geantwortet, dass es doch auch ganz interessant sei, wenn nicht immer alles geradelinig und wie bei uns organisiert werde...

So haben wir uns dann kurz nach der Ankunft im Staedtchen Kratie daran gemacht, die Umgebung auszukundschaften. Beim ersten Punkt hatte Erich, der Asien-Schweizer, recht, die Menschen schienen wirklich groesstenteils sehr freundlich und nett! Beim Punkt "schmuddelig" hatte er irgendwie aber auch vollkommen recht. Der Gang ueber den Markt hat uns schon sehr ins Staunen gebracht und auch bei genauerem Hinsehen oder eben beide Augen zudruecken, konnten wir nicht den duennsten Hauch von einem Hygiene-Bewusstsein entdecken...

Obwohl wir auf dieser Reise jetzt schon einige Maerkte gesehen haben, war dieser hier nach unserem (nicht mehr gueltigen) Masstab der "interessanteste". Das zum Teil noch blutende Fleisch lag ueberall auf dem Boden und am spaeteren Nachmittag waren Innereien und Fillets schon dermassen mit Fliegen ueberdeckt, dass dieses Fremdfleisch beim Waegen wahrscheinlich mitberuecksichtigt werden musste. Mhmmm...

Uns als (Teilzeit-/)Vegetarier kann der Zustand des Fleisches ja egal sein - dachten wir und zogen weiter zum Gemuese -> Oops, auch dies wurde sehr interessant angeboten. Entweder bereits faulig oder sonst irgendwie im Faekal-Wasser gebadet.

Diese Anblicke ueberstiegen unsere Hygiene-Toleranz und wir entschieden uns, da wir zwei, drei Tage in dieser Gegend bleiben wollten, fuer den Praeventivschlag fuer unsere Maegen. Wir verordneten uns die volle Dosis Bioflorina® und hofften so, den hier anscheinend ansaessigen Essensbedingungen stand halten zu koennen. Dass wir beim Nachtessen Maden in unseren Nudeln fanden, steigerte zwar unseren Apettit wenig, bestaetigte aber, dass unsere Darmflora wirklich bedroht werden koennte und Bioflorina® darum angezeigt war. (Dieses Medikament ist nicht kassenpflichtig und wir tragen damit nicht zu den angekuendigten Praemienerhoeungen bei! ;))
Am naechsten Morgen ist dann einer von uns puenktlich zum Weltmalariatag mit Fieber und Bauchschmerzen erwacht (womit die obige Schleichwerbung fuer das Produkt Bioflorina® wieder relativiert waere). Da der Nordosten von Kambodscha nicht umbedingt fuer den Medizintourismus bekannt ist, waren wir froh, dass es sich offensichtlich weder um Malaria noch um eine ernste Lebensmittelvergiftung handelte, da wir am naechsten Tag bereits wieder beide fieberfrei mit Mietvelos um eine Mekonginsel radeln konnten.

Bei diesem Radelausflug dominierte das "Freundliche" mit Abstand ueber dem "Schmuddeligen"! In einer landschaftlich reizenden Umgebung strampelten wir vorbei an einzelnen Holzhaeusern, wo uns stets zu gerufen und zu gewinkt wurde. Haetten wir unsere Trikots nicht im Rucksack gelassen, haetten wir uns glatt wie an der Tour-de-Suisse fuehlen koennen - wir die Radprofis (gedopt mit Bioflorina®) und an den Seiten die begeisterten Fans - herrlich! ;-)

Weil man bekanntlich aufhoeren sollte wenns am besten ist, haben wir die Mietvelos zurueck gebracht und unsere Weiterreise nach Loas fuer den naechsten Morgen frueh gebucht.

Wiedereinmal mussten wir uns durch den Hahnenruf wecken lassen (in Kambodscha nicht sprichwoertlich) und warteten dann auf den Bus.

Nach kurzer Zeit hat man uns mitgeteilt, dass der Bus defekt sei, man uns aber ein Taxi bestellt habe. Ueberrascht von diesem Service wagten wir uns nach weiteren zwei Stunden warten dann doch nachzufragen, von wo dieses Taxi denn komme und wann es den etwa eintreffen werde. "Sie warten noch bis zwei Personen mehr kommen, dann gehts gleich los!" Aha. :-)

So ist dieses "Taxi"/Minibus mit etwa 20 Personen auch bald gekommen und wir fuhren etwa zwei Minuten ans andere Ende der Stadt. Dort hiess es fuer etwa 30 Minuten lang Gepaeck neu tischen und nach weiteren zwei Minuten Fahrt teilte man uns dann mit: "Change bus". Zusammen mit sechs weiteren Passagieren wurden wir in ein Taxi (normales Auto) gesetzt und verliessen so bereits nach drei Stunden warten und umsteigen die Stadt! Fuer solche Abendteuer stehen wir gerne im Morgengrauen auf! ;-)

Obschon wir auf dieser Fahrt viermal "uebergeben" wurden, war das Ueberschreiten der Grenze zu Laos ganz unkompliziert und wir bezogen schon am fruehen Nachmittag Quartier "im" Mekong.

Wir liessen uns fuer eine knappe Woche auf einer gemuetlichen Mekong-Insel auf laotischer Seite nieder und genossen die extrem gelassene und zutiefst freundliche Art der Laotischen-Insulaner sehr!


Obschon die Insel kein Meeranschluss geniesst, ist die Szenerie auf diesen "4000 Inseln" im Mekong, der hier bis zu 14 Km breit wird, wunderschoen und man bekommt spielend ein "Badeferiengefuehl".

Bis jetzt geniessen wir es im gelassenen Laos also sehr und goennen uns ab und zu auch ein feines Beerlao! (Diese Schleichwerbung gilt den 50% Beerlao, die nicht zu Carlsberg gehoeren)

P.S.: Da hier die Regenzeit begonnen hat, werden wir immer zuversichtlicher, dass wir dann auch den Schweizersommer ertragen werden.

Mittwoch, 22. April 2009

Phnom Penh

Der Transport zurueck nach Phnom Penh war unspektakulaer - in einem bequemen Bus mit nur einer Stunde Verspaetung. Die Ankunft allerdings duerfte man, obwohl erwartet (bereits das erste Mal so) als rechtes Spektakel bezeichenen. Noch waehrend man im Bus sitzt, poltern dutzende Tuk-Tuk-Fahrer an die Scheiben und weisen auf Schilder von Unterkuenften. Das Aussteigen wird dann zu einer richtigen Haerteprobe: Um zu seinem Rucksack zu gelangen, muss man sich seinen Weg durch eine Menge von aufgebrachten, fast wild gewordenen Fahrern und Schleppern bahnen.
Im Unterschied zur ersten Ankunft, wissen wir aber, wo wir uns befinden und wo wir (zu Fuss!) hinwollen. So bieten wir deutlich weniger Angriffsflaeche und sind bereits schon nach Minuten, ohne ein lautes Wort oder anderen Ausrastern, aus der Menge und zielgerichtet unterwegs zum Guesthouse.
Da wir mitten durch den Feierabendverkehr wandern, erleben wir weitere Szenen, die wir uns vorher nur schwer haetten vorstellen koennen...
Die Erinnerung an Dehli, Varanasi oder Bangkok wirken fast niedlich dagegen. Obschon das Verkehrsaufkommen nicht riesig ist, bietet jede Kreuzung zu den Stosszeiten ein Schauspiel, das seines Gleichen sucht -> Alle, von allen Seiten kommend, fahren darauf los, treffen sich in der Mitte und kaempfen sich irgendwie einen Weg aus dem Chaos. Minuten lang steht alles still, alle hupen und gestikulieren wild.
Westliche Verkehrsplaner wuerden sich freuen ab solchen Vorzeigebildern: "Da, seht nur was herauskommt, wenn wir nicht neue Verkehrsberuhigungen, Kreisel und ausgekluegelte Lichtsignalanlagen projektieren..."
Wir jedenfalls hatten unseren Spass bei diesem ueberraschenden Schauspiel!


Absolut nicht spassig war der Besuch im "Gefaengnis 21". Dort hat die rote Khmer vor rund 30 Jahren tausende Menschen eingekerkert, gefoltert und von dort zu den "Killing Fields" gebracht. Neben den aufwuehlenden Bildern an diesem Schauplatz des Grauens wurde uns vorallem auch in Erinnerung gerufen, dass dieser Spuck noch ueberhaupt nicht lange her ist. Fast alle Menschen, denen wir heute begegnen, haben einen unmittelbaren, persoenlichen Bezug zu diesem Teil der Geschichte - Als Opfer, Mittaeter, Zuschauer oder als Kinder solcher...
Mit diesem Wissen im Hinterkopf ist es noch viel wunderbarer anzusehen, wie offen, freundlich und froehlich uns die meisten Kambodschander begegnen...


Gedanken erfrischend war unser anschliessender Streifzug ueber den grossen, ueberdachten Markt. Da in Kambodscha viele Marken und Unternehmen ihre Textilien produzieren, gelangen immer wieder solche Produkte auf dunklen Wegen direkt auf den heimischen Markt.
So gab es eine Menge Staende, wo Columbia Hosen neben Calvin Klein Unterwaesche und H&M Pullis lagen.
Alles (-> vieles) "original" und zu einem Bruchteil des Preises, den wir in Europa bezahlen. Unser Glueck war, dass wir wussten, dass die kambodschanische Post als aeusserst unzuverlaessig gilt und daher alles gekaufte zwei Monate herumgeschleppt werden muesste.
So haben wir nach einer zwei stuendigen Shoppingtour absolut nichts gekauft, aber viel gestaunt...! ;-)

Zu einem zoologisch, anatomischen Unterricht wurde der Gang durch die Fleischabteilung. Wir wissen nun, woran Zungen befestigt sind (Koerbe voller Zungen) oder wie ein Schweinekopf von innen aussieht...

P.S.: Unser letztes, ansich gut gemeintes aber doch in einem leicht sarkastischen Unterton geschriebenes "P.S.", nehmen wir hiermit foermlich und kleinlaut zurueck. Von wegen Hitze erprobt und faehig dazu Tipps weiter zu geben...
Der Hitze-Monat April hat nun auch bei uns seinen Tribut gefordert und uns (gemaess Selbstdiagnose) Miliaria Rubra beschert. Zu deutsch: wir haben dermassen viel geschwitzt, dass unsere Schweissporen zum Teil nicht mitgekommen sind und den Laden zu gemacht haben. -> Ergebnis, wir sind (wieder einmal) von roten, beissenden Punkten uebersaeht.
P.P.S.: Wir sind uns bewusst, dass wir diese Punkte nach unserer Ueberheblichkeit voll und ganz verdient haben! ;-)

Sonntag, 19. April 2009

Bamboo-Train und Ankor

Und wieder ist seit dem letzten Blog-Eintrag mehr Zeit vergangen, als wir eigentlich gewollt hatten. Nicht, dass wir denken, ihr kommt nicht genau so gut einmal eine Woche ohne Lebenszeichen von uns zu recht, nein, weil wir befürchten, euch dann mit einem angestauten Monster-Bericht zu überlasten.
Wer jetzt denkt, er könne zu lang geratene Texte einfach rasch überfliegen, spielt mit dem Feuer... Nach unserer Rückkehr führen wir systematische Lesekontrollen durch. Wer also nicht mit uns brechen will, gibt sich etwas Mühe, auch bei überbordernden Schilderungen bis zum Schluss dran zu bleiben. ;-)

Weil wir uns nach der Beruhigung der Lage in Bangkok wieder vom Fernseher und Internet lösen konnten, hatten wir die Möglichkeit zu viert auch ausserhalb des Hotels nach Beschäftigungen zu suchen.
Ziemlich schnell hatten wir uns für einen Tuk-Tuk-Trip zu einem Tempel, mit anschliessender "Bamboo-Train"-Fahrt entschieden. Es stellte sich heraus, dass unsere Entscheidung, statt vier Motorräder mit Fahrern, ein Tuk-Tuk zu nehmen, welches nur die Hauptstrasse benutzen kann, nicht zu einem grossen Nachteil führte. Die sogenannte "Hauptstrasse" war nähmlich auch nicht breiter als drei Meter, bestand nur aus Erde und führte Mitten durch kleine Siedlungen. Der Zustand dieser Strasse ist schon eine verwunderliche Sache, wenn man bedenkt, dass dies die Hauptstrasse zur zweit grössten Stadt Kambodschas (Battambang) ist.

Schon diese Fahrt, mit regelmässigen Sandböen in den Augen, fanden wir ans Abendteuerliche grenzend. Die Fahrt auf dem Bamboo-Train stellte dann allerdings unser Highlight abendteuerlicher Transportmittel dar.
Da die Eisenbahngeleise nur noch selten von Zügen benutzt werden, haben die Anwohner Bambusgestelle gebastelt, auf welchen sie Waren oder Touristen motorisiert auf diesen Geleisen transportieren.
Die Geleise waren alles andere als gut unterhalten und so wurde diese rasante Fahrt zu einem nervenkitzelden Spass! Auch kam es vor, dass sich plötzlich mitten in der Bahn eine Kuh befand oder dass uns ein Gefährt entgegen kam - eines von beiden musste jeweils die Geleise räumen und neben den Schienen auf freie Fahrt warten.


Nach dieser Erfahrung hoffen wir auf zugfreie Sonntage in der Schweiz - Leute, bastelt schon mal eure Rollermotoren auf ein Holzgestell oder ölt eure Draisinen! ,-)
Der letzte Tag Battambang stand dann im Zeichen spezieller Begegnungen. Beim Besuchen eines Tempels (Nummer 278 auf dieser Reise) wurden wir von Mönchen in ihr Wohnhaus gerufen und gebeten, mit ihnen zu essen.
Ein komisches Gefühl, wenn man davon ausgeht, dass sie sämtliches Essen von meist sehr armen Leuten gespendet bekommen.
Aus Anstand reihten wir uns in diese Runde ein und gaben uns grösste Mühe, die auf uns einprasselnden Fragen verstehen zu können. - Mönch: "do you understand?", wir: "hmmm, yes, yes".

In der weltlichen Wirklichkeit sprach uns eine Stunden später ein Gast in einem Restaurant an.
Er heisst Michael, kommt aus Deutschland, ist 53 Jahre alt, Elektroingenieur und lebt seit drei Jahren in Kambodscha. Was dann folgte, war ein stundenlanger Monolog über seine Sicht der Dinge in Kambodscha. Durchaus sehr intressant und bereichernd füer uns. Einige Punkte allerdings blieben bis zum Schluss zimlich unklar oder zweifelhaft. So konnten wir an seiner Initiative für Strassenkinder nichts schlechtes erkennen, sind uns aber nicht ganz sicher, ob er dazu die nötige Ausbildung hat...
So "verarztet" er verschiedene Wunden und näht schon mal zusammen, was auseinander klafft. - alles nach Anleitungen aus dem Internet. (Wie würde man dies in der Schweiz nennen? Kompetenzenüberschreitung? Fahrlässige, schwere Körperverletzung? oder einfach eifriger Samariter?)
Da die Meinung über Leute, die alles in Frage stellen ohne selbst etwas zu leisten im Allgemeinen auch nicht so gut ist, hören wir jetzt auf zu kritisieren und sind froh, dass unter den hier ansässigen, 3000 NGOs, bestimmt auch eine Menge nützlicher sind!

In Siam Reap, der touristischen Hauptzentrale des Landes, sind wir dankbar, dass der schweizer Unterkunftsbesitzer (Entwicklungsprojekt) super Touren auf Lager hat, die die touristischen Massen gekonnt umschiffen. So war es möglich, einige Sehenswürdigkeiten in Gesellschaft zehn anderer Touristen zu bewundern (normalerweise hat es tausende(!!!))
Derweil Tschumi krank das Bett hütete, zogen wir zu dritt von Tempel zu Ruine und machten einigen hundert Kindern klar, dass wir weder an einem Getränk, noch an einem Schal oder Buch Interesse haben.
Ein eindrücklicher und intensiver Abend war gestern, als wir ein Konzert von Beatocello (Dr. Beat Richner, Schweizer des Jahres 02) besuchten.
Ihm gelang es, uns praktisch restlos von seinem Engagement und von der Notwendigkeit dieser Kinderspitäler zu überzeugen.
Angeblich machen er und 2000 kambodschanische Mitarbeiter es möglich, laut unabhängiger Studie, in Kambodscha weltweit das beste medizinische Kosten-Leistungsverhältnis zu schaffen.
Müsste jemand von euch, trotz Wirtschaftskrise, noch Geld von den Steuern "verstecken", wäre eine Spende an die Kinderspitäler in Kambodscha sicherlich eine gute Option!

P.S: Wie wir gehört haben, hat sich der Winter auch in der Schweiz langsam verabschiedet. Solltet ihr noch Tipps im Umgang mit der Sonne benötigen, schreibt uns ungeniert eine Mail (Auf Sonnenschutz und ausreichend Flüssigkeit achten). ;-)