Montag, 19. Januar 2009

Madurai



Madurai - endlich wieder eine Stadt, in der wir uns wohl fuehlen. Unser Zimmer liegt mitten im Zentrum und trotzdem haben wir beim Betreten der Strasse nicht das Gefuehl, auf sieben Katzenleben angewiesen zu sein. Von unserem Balkon koennen wir es sogar geniessen, mit einem gewissen Ueberblick dem emsigen Treiben auf der Strasse zu zusehen.
In "unserem" Quartier haben Menschen, Velos und Kuehe noch die Uebermacht vor den Autos und Lastwagen. Wir geniessen es, ueberall an einem Strassenstand saemtliche Grundnahrungsbeduerfnisse und noch viel mehr stillen zu koennen.
Ein Fruchtsaft hier, ein Samosa dort und noch weiterhinten frischgepresstes Zuckerrohr mit Zitrone und Ingwer.
Durch diese vielen Zueckerchen froehlich gestimmt, beschlossen wir, uns wiedereinmal ein gefuehrtes Sightseeing zu leisten.
Das erste Mal wo wir es ausliessen, saemtliche Leistungen und Programmpunkte zu besprechen und bestaetigen zu lassen. Wie koennte es anders sein, wir wurden zuenftig ueberrascht...
Das Sightseeing bestand darin, uns in einem stinkenden (Spuren von Erbrochenem am Fenster) Touristenbus von einer Sehenswuerdigkeit zur anderen zu chauffieren. Keine Erklaerungen, keine Eintritte inklusive.
Tja, wer nach zwei Monaten immernoch so naiv ist, sich nicht zu erkundigen, fuer was man wieviel bezahlt, muss sich dann halt auch mit einer schlechten 0815-Touritour zufrieden geben. Nach einer Portion indischer Schokolade, waren wir dann auch wirklich wieder zu frieden mit dem Tag! ;-)
Heute beschlossen wir, noch mehr Geld auszugeben - Madurai ist bekannt fuer seine Stoffe und fuer seine Schneider. So beschloss Gandhi hier vor 90 Jahren nur noch in Indien hergestellten Stoff zu tragen.
Wir liessen uns von zwei verschiedenen Schneidern in ihre Werkstaetten bringen und gaben ihnen ein, zwei Auftraege.
Das Auslesen der Muster, Stoffe und Farben bereitete uns viel Spass! Auch das Zahlen der Preise war fuer schweizer Verhaeltnisse ohne Schmerzen moeglich. Allerdings war das Ergebnis der Arbeit des ersten Schneiders eher ernuechternd. Die Naehte waren total anders als auf dem Vorlagehemd und zudem bei schwarzem Stoff mit weissem Faden genaeht.
Nun warten wir gespannt auf die Ergebnisse des zweiten Schneiders, eigentlich kann es fast nur noch besser kommen! ;-)
Ueberzeugt uns auch diese Arbeit nicht vollstaendig, werden wir mit weiteren Auftraegen bis in Thailand oder Vietnam warten. Sollte jemand von euch also noch Kleiderbestellungen haben, bitte fruehzeitig mit den Massen und Wuenschen bei uns melden. (Bei jeder Bestellung wird ein Fuenflieber fuer unsere Reisekasse abgezwackt) :-)
Nach Puducherry hat uns auch in Madurai der Gemuesemarkt begeistert. Ein Gassenlabyrinth voller Gemuese, Geschaeftetreibern, Kuehen und einer Handvoll orientierungslos-begeisterter Touristen. Es lebe das Gemuese! ;-)

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