Donnerstag, 11. Juni 2009

Bangkok, Laem Ngop

Um unseren "Ferien", dem Meer, naeher zu kommen, mussten wir eine Zwischennacht in der Drehscheibe Bangkok (der offizielle Name der Stadt lautet frei uebersetzt: Grosse Stadt der Engel, Heim der heiligen Juwelen, grosses, uneinnehmbares Land, grosses und bedeutendes Koenigreich, koenigliche und herrliche Hauptstadt, geschmueckt mit neun wertvollen Edelsteinen, Koenigshaus und grosser Palast, heilige Schutzstaette und Heim der wiedergeborenen Goetter) einlegen. Wieder wurden wir positiv ueberrascht, wie unkompliziert wir mit dem oeffentlichen Stadtbus direkt vor unsere Wunsch-Herberge gelangen konnten - und das sogar gratis... (Niemand hat uns nach Geld gefragt, und kein anderer Gast hat bezahlt. Unsere These lautet: am Sonntag ist der oeffentliche Verkehr gratis.)
Kurz nach dem Einschreiben im Gaestehaus beeilten wir uns in die Touristenhochburg Th Khao San, um vor der Insel dringend noch unsere Traveller-Cheques zu Barem zu machen. Wieder einmal wurde uns erst im letzten Moment bewusst, dass die Welt gerade Sonntag feiert und die Khao San Road wahrscheinlich der einzige Ort in Thailand ist, an welchem auch Sonntags die Bankkunden bedient werden. Schwein gehabt!

Nach dem Austauschen unseres deutschsprachigen Buechervorrats schlenderten wir durch den uns inzwischen schon recht vertraut gewordenen Stadtteil und beobachteten unter anderem Neuankoemmlige aus Europa bei merkwuerdigen Verhaltensweisen. Beispielsweise gibt es tatsaechlich solche, die bei einer roten Ampel davor zurueck schrecken, die Strasse zu ueberschreiten... Aber wir ueben uns in Verstaendnis, denn sehr bald werden wahrscheinlich auch wir uns wieder nur in der Sicherheit des gruenen Mannes wiegend, ueber die Strasse wagen. :-)

Nachdem wir unsere Besorgungen fuer die Ferien erledigt hatten (Geld, Buecher, Sonnencreme, Moskitospry) machten wir uns anderen Tags frueh auf in Richtung "Koh Mak".

"Koh Mak" ist eine kleine Insel etwa 350 Km suedoestlich von Bangkok, neben Koh Chang. Die Insel wurde uns von einer Schweizer Kollegin waermstens empfohlen und wir wollten uns daher von Lonely Planets Warnung: "Der Besuch der Insel empfiehlt sich nur in der Hauptsaison [...]" nicht verunsichern lassen.

Da wir im Internet nachgelesen hatten, dass die einzige Faehre um 15 Uhr ablegt, hat es uns schon etwas aus der Ruhe gebracht, dass der Stadtbus fuer EWIGKEITEN im bangkoker Chaos stecken blieb. Schliesslich erreichten wir dann doch noch den Fernbusbahnhof und erklaerten beim Ticketschalter, wo wir hinwollten.

Der Dialog spielte sich in etwa so ab:
-Where you want go?
> To Koh Mak
- Ah you want go Koh Chang?
> No, not Koh Chang, to Koh Mak.
- Koh Mak? Ok, Koh Chang.

Dass erst nach laengerer Diskussion unter den Angestellten im Stationsbuero klar war, wo wir hinwollten, beunruhigte uns nur wenig mehr, denn die Faehre fuer diesen Tag hatten wir eigentlich schon aufgegeben.

Der staatliche Bus war flott unterwegs und nach stuendlichen Abschaetzungen stieg die Hoffnung wieder, die Insel vielleicht doch noch am selben Tag zu erreichen. Nach laengerem gebanntem Starren auf die Uhr, erreichten wir den Pier tatsaechlich um 14.53 Uhr!

Wir stuermten aus dem Bus und wollten uns so schnell wie moeglich ein Ticket fuer die Faehre besorgen.

Der Junge aus dem Faehrenbuero verstand die Aufregung nicht, da die einzige Faehre sowieso um 14 Uhr gefahren sei. Er empfehle uns aber, sofort nach Koh Chang zu reisen (dieses Buero verkaufte anscheinen nur Tickets nach Koh Chang) und dann von dort, einen Tag spaeter nach Koh Mak. Auf unsere Rueckfrage, ob in der Nebensaison denn ueberhaupt Schiffe von Koh Chang nach Koh Mak verkehren wuerden, musste dies der selbe Angestellte verneinen... So verkauft man Tickets! ;-)

Nachdem wir also in diesem kleinen Kuestenort ein Zimmer bezogen hatten, um uns ein Faehrenticket fuer den naechsten Tag zu besorgen, wurde die Verwirrung komplett. Uns wurden etwa sechs verschiedene Zeiten genannt und immer wenn wir uns fuer eine entschieden hatten, hiess es: "Ah nein, doch nicht. In der Nebensaison scheinbar nicht."

Nichts desto trotz hatte ein Buero den Mut, an einer Zeit fest zu halten und verkaufte uns ein Ticket. Wir sind gespannt, ob uns dieses Ticket heute Nachmittag wirklich nach Koh Mak bringen wird...

Koh Mak in der Nebensaison haben wir bis jetzt noch nicht gesehen, aber selbst der Kuestenort Laem Ngop scheint seit der letzten Hochsaison keinen einzigen Touristen mehr gesehen zu haben.

P.S.: Das Fehlen von anderen Touristen ist eine ausgezeichnete Uebung fuer uns. Auch Uttigen, bzw. Niederscherli sind keine bekannten Touristenhochburgen.

1 Kommentar:

Hegi hat gesagt…

...da kommen doch grad Erinnerungen an unser Fährentrauma in Griechenland obsi....Hauptsache, ein Ticket verkauft! Damals wollten wir eigentlich von Naxos nach Santorini, landeten in Paros und das Tourismusbüro wollte uns unbedingt nach Amorgos weiterleiten...Aber wir haben das Flugzeug zurück in die Schweiz trotzdem erreicht...