Donnerstag, 4. Dezember 2008

Varanasi - Bengalore

Mit selbst ausgedruckten E-Tickets verliessen wir unsere Luxus-Bleibe und wurden an den fast familiaer anmutenden Flughafen von Varanasi gefuehrt.
Alle Anzeigetafeln funktionierten zwar, waren aber mit den falschen Informationen gefuettert. Da wir aber an jeder Ecke von jemandem eingewiesen wurden, wussten wir stets, wos lang ging.
Die Gepaeckkontrolle diente mehr dem Protokoll, als der Sicherheit. Zwar wurden unsere Rucksaecke von Roentgengeraeten aus den 80'gern durchleuchtet, das Sicherheitspersonal unterhielt sich aber just in diesem Moment ueber ein anderers Thema (wahrscheinlich ueber Cricket) und nicht einer schaute auf den Monitor.
Mit nur einer Stunde Verspaetung startete der Pilot die Air India Boing A 320 in Richtung Delhi.
Er schien seinen Job ernst zu nehmen und landete nach einer Stunde ueber dem Smog, entlang des Himalaya, auch wirklich auf dem Indira Gandhi Airport in Delhi.
Auf dem Rollfeld wurden alle Auslaender mit internationalen Weiterfluegen direkt ins Gate gefahren und wir, zusammen mit etwa zehn Indern, wurden fuer den Inlandweiterflug zurueck in den Bus geschickt. Dieser setzte uns dann irgendwo vor einem Hangar ab. Wiedereinmal herrschte Orientierungslosigkeit.
Irgendein Flughafenmitarbeiter konnte dann aber den Hindi-Sprechenden unter uns den Weg durch den Hangar direkt zur Inlandabflughalle zeigen (wir sind natuerlich diskret gefolgt).
Vor dem Abflug, wurden wir doppelt und dreifach durchsucht und ueberprueft. Im Flugzeug lasen wir dann in der Zeitung, dass der indische Geheimdienst nach den Anschlaegen von Mumbai als naechstes ein Anschlag auf den Luftverkehr erwarte und deshalb die Sicherheitsvorkehrungen massiv verschaerft worden seien (Die Betreiber des Flughafen Varanasi, scheinen dies noch nicht mitbekommen zu haben).
Die Ankunft in Bengalore, der IT-City, ueberforderte kurz unsere Sinne. Im Flughafen ist alles so neu und modern, dass er auch gut in Europa stehen koennte. Von dieser Sauberkeit noch geblendet, liessen wir uns das erste Mal so richtig uebers Naescht abziehen.
Weil wir genau das eigentlich verhindern wollten, suchten wir den Prepaid-Taxistand von Hertz auf. Dort wollten sie uns anhand einer Tabelle erklaeren, dass unser Hotel 45 km vom Flughafen entfernt sei und es deshalb 1100 Rs kosten wuerde. Obschon wir diesen Preis sofort ueberrissen fanden, willigten wir schliesslich ein, da wir keine grosse Lust hatten, um Mitternacht mit den lokalen Bussen auf eigene Faust in die Stadt zu reisen.
Die Taxifahrt dauerte eine knappe halbe Stunde. Auch wenn Bengalores Strassen die modernsten Indiens sein sollen - rasant, sehr rasant fur 45 km...
Der spaetere Blick auf die Karte, offenbarte mit Hilfe eines Lineals die wahre Distanz und somit das wahre Ausmass des Betruges. Die Distanz betrug Rund 15 km und der daraus resultierende Preis waere maximal etwa 400 Rs gewesen.
Jaenu, wenn wir die naechsten Tage auf jeglichen Schnickschnack verzichten, sollte es moeglich sein, dass Budget wieder einzuholen.
In Bangalore scheint man sich Touristen nicht so gewoehnt zu sein. Wir wurden praktisch nie angehauen etwas zu kaufen, die Rikscha und TukTuck-Fahrer gaben schnell auf und auch die Bettler merkten schon nach wenigen Minuten, dass es nichts zu holen gibt.
Dafuer aber, gab es einzelne umso intressiertere Exemplare. In einem Park starrte uns ein junger Mann sage und schreibe 45 Minuten lang an und machte mit siner "versteckten"-Kamera aus allen Perspektiven Fotos von uns.
Nach zwei Naechten in einem Bett, auf dessen Lacken gut sichtbar schon saemtliche Aktivitaeten des Ehelebens durchgefuehrt wurden (Uuh, waren wir froh um unsere Seidenschlafsaecke) wollen wir weiter ins gut 9 Stunden westlich von Bengalore gelegene Hampi.
Dazu haben wir fuer je 330 Rs Uebernachtbustickets gekauft und stehen erneut vor einer Verkehrsmittel-Premiere.

P.S: Geld laesst sich auf Google tip-top umrechnen. Beispiel: "300 INR to CHF" 300 Indian rupees = 7.29281168 Swiss francs

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