Sonntag, 1. März 2009

Es gruent so gruen die Oelpalme

Malaysia gab uns die wunderbare Moeglichkeit, einen Regenwald mit all seiner Artenvielfalt (natuerlich haben wir nur einen kleinen Bruchteil davon gesehen) aus der Naehe zu betrachten. Ein riesiger, wundervoller Wald!
Bereits aber schon auf der Weiterfahrt aus dem Jungel in die nur wenige Stunden entfernten Cameron Highlands dominierte weitgehend das "andere Gruen Malaysias" die Landschaft. Dort wo frueher Regenwald lebte und wo er es eigentlich auch heute noch tun koennte, wurden gigantische Oelpalmenplantagen errichtet. Fuer diese Monokulturen wurde und wird (taeglich ca. 400 ha) Regenwald gerodet.
Bei den Brandrodungen geht so der Lebensraum tausender zum Teil schon akut bedrohter Tierarten und Ureinwohner zu Grunde, zudem werden dabei enorme Mengen CO2 freigesetzt. Um die nicht lebensfaehigen Monokulturen ertragreich zu halten, werden Unmengen von Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die in das Grundwasser und in die Fluesse gelangen.

Da wir bereits ein Rueckflugticket haben, welches wir nicht verschwenden wollen, hueten wir uns davor, Bruno Manser nachzueifern (Bruno Manser reiste Schweiz - Malaysia einfach. Seit 2000 ist er verschwunden).
Was also tun, wenn uns die Entschlossenheit am Ort des offensichtlichen Missstandes um Recht zu kaempfen fehlt?

Nun, diese Antwort fehlt uns noch.
Jedenfalls denken wir, es koennte ein kleiner Beitrag sein, wenn wir im Kleinen zur Sensibilisierung des Palmoelproblems beizutragen versuchen.
Denn dieses Palmoel wird nicht vorallem in Malaysia konsumiert, sondern bei UNS! Lest doch einaml das Kleingedruckte auf der Rueckseite der Kaugummi-Packung, des Fertig-Sandwitches, auf der Handseife, der Margeriene oder auf vielen anderen Lebensmitteln durch...
Scheinbar ist in der Mehrzahl von Fertiglebensmitteln Palmoel enthalten. Meint ihr, schweizer Lebensmitteltechnologen wissen, dass die Mehrzahl von uns nicht auf Sandwiches stehen, die Regenwald abholzen?
Vielleicht hat ja jemand von euch die zuendende Idee, wie man Lebensmittelproduzenten ueber die fehlende Begeisterung ueber Palmoel informieren koennte?
Ein weiteres, wachsendes Problem soll die steigende Nachfrage von Biodiesel sein (auch dazu wird Palmoel verwendet). Vermutlich ist das Abholzen des Regenwaldes in diesem Fall nicht die eleganteste Variante, um beim Autofahren CO2 zu sparen.
Wie in Malaysia die Konzerne also von Nachteilen der Regenwaldzerstoerung ueberzeugen, wenn sie von uns dafuer taeglich ihre Millionen kassieren? Schwierig!

P.S.: Seit 1900 wurde in Malaysia 88% der Regenwaldflaeche zerstoert.

Weiterfuehrende Links:
Bruno Manser Fonds
Informationssammlung ueber Palmoel
Focus Artikel + Linksammlung zur Palmoelproblematik
Gute Website mit Infos zum Regenwald

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

merssi für dä appäu!

sigu

Anonym hat gesagt…

Nachdenklicher, aber wunderbarer eintrag!

Grüessli Andrea